Bürger sollen sich rege an Entwicklung von Eckental beteiligen

14.1.2019, 11:00 Uhr
Bürger sollen sich rege an Entwicklung von Eckental beteiligen

© Fotos: Scott Johnston

"So geht Heimat": Unter diesen Titel stellte Ilse Dölle ihre Festrede. Galt der Begriff lange Zeit als verstaubt und rückwärtsgewandt, so erlebt "Heimat" derzeit eine Renaissance. "Wenn inzwischen Ministerien und Preise danach benannt werden, dann sollten wir uns vor allem damit auseinandersetzen, wie wir unsere Heimat schöner, lebens- und liebenswerter gestalten können", so die Bürgermeisterin.

INSEK steht für ein "integriertes nachhaltiges städtebauliches Entwicklungskonzept". In einem mehrstufigen Prozess sollen Aspekte des Städtebaus, der Denkmalpflege, des Wohnens, der Wirtschaft, des Arbeitsmarkts, Handels und Tourismus, des Verkehrs und der technischen Infrastruktur, der Umwelt, Kultur und des Sports, der Bildung und Erziehung, des sozialen Bereichs und der Finanzen zu einem ganzheitlichen Ansatz aufeinander abgestimmt werden.

Das Herzstück bilden dabei die sogenannten Bürger-Werkstätten, die nach der bereits durchgeführten Bestandsaufnahme einschließlich einer Stärken- und Schwächenanalyse heuer eingerichtet werden. Die Eckentalerinnen und Eckentaler können sich nicht nur bei verschiedenen Veranstaltungen mit einbringen, sondern auch über das Internet mittels der Plattform E-Pin, die hierfür extra geschaffen wird, ihre Ideen und Urteile in den Prozess einfließen lassen.

An ein Wunschkonzert sei dabei freilich nicht gedacht, betonte die Verwaltungschefin. Vielmehr müssten "passgenaue Maßnahmen" erarbeitet werden, die für die gesamte Gemeinde einen Sinn ergeben.

Damit sich die Bürger gleich zu Jahresbeginn Gedanken machen können, warf Ilse Dölle als Beispiel die folgenden Fragen auf, für die nach Antworten zu suchen wäre. Wie soll das Büger Schloss in Zukunft genutzt werde? Sollen in der Eschenauer Hauptstraße, die umgebaut wird, Straßencafés entstehen? Wie kann der Platz beim Eckenhaider Dorfladen gestaltet werden? Brauchen wir in Brand einen Treffpunkt für Alt und Jung, nachdem es dort nicht einmal mehr ein Wirtshaus gibt?

Der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly, der als prominenter Redner eingeladen war, griff den Faden auf und wies auf einen interessanten Punkt bei der Bürgerbeteiligung hin: "Meist werden bei einem Projekt lediglich die Betroffenen vor Ort gefragt. Jene Mitmenschen, die unter einem aktuellen Mangel leiden und von der Umsetzung profitieren würden, können sich dagegen wesentlich schwerer an der Meinungsbildung beteiligen."

Der Forther Posaunenchor unter der Leitung von Kersten Kunz, die "Spillerladys" vom SC Eckenhaid um Heide Spiller und Tochter Melanie Spiller-Distler, die Pianistin Alina Serchenya, die 2016 von Weißrussland nach Eckental zog, die Poetry-Slamerin Sara Denndorf und die Musical Family bereicherten den Empfang mit kurzweiligen Darbietungen.

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