Bürger von Tennenlohe fordern Lärmschutz an der A 3

25.4.2017, 06:00 Uhr
Bürger von Tennenlohe fordern Lärmschutz an der A 3

© Klaus-Dieter Schreiter

In der Informationsveranstaltung zum Umbau des Autobahnkreuzes Fürth/Erlangen hatten die Spezialisten der Autobahndirektion und Innenminister Joachim Herrmann unter anderem auch die geplanten Lärmschutzmaßnahmen vorgestellt. Zum Schutz der Häuser an der Bachfeld- und Keltschstraße wurde sogar eine sieben Meter hohe Lärmschutzwand versprochen, obwohl die Baumaßnahme für das Autobahnkreuz erst südlich der Eisenbahnbrücke neben der Tennenloher Straße beginnt. Weil die errechneten Lärmpegel dort entsprechend hoch sind, scheint diese Maßnahme im Rahmen der sogenannten "Lärmsanierung" aber möglich.

Lücke im Lärmschutz

Auf der Autobahn A3 beginnen die Baumaßnahmen für das Autobahnkreuz etwas südlich der Brücke Weinstraße. Dort ist "nur" sogenannter Flüsterasphalt vorgesehen. Die sechs Meter hohe Lärmschutzwand beginnt auf Tennenloher Seite erst weiter in Richtung Autobahnkreuz.

Die Planer begründen das mit den errechneten Lärmwerten, die eine Lärmschutzwand weiter südlich bis hin zum vorhandenen Lärmschutzwall an der Frauenweiherstraße nicht hergeben. Darum gibt es im Bereich Tennenlohe eine etwa 600 Meter lange Lücke im Lärmschutz.

Joachim Herrmann hatte angeregt, diese Lücke durch einen Lärmschutzwall mit Aushub beispielsweise vom Siemens Campus zu schließen. Dafür allerdings müssten die Landwirte eine bis zu 17 Meter breite Fläche hergeben. Ortsbeirat Fritz Klein machte jedoch deutlich, dass von den Landwirten "kein Entgegenkommen" zu erwarten sei.

Kein Recht auf Finanzierung

Der Ortsbeiratsvorsitzende Rolf Schowalter mutmaßt nun sogar, dass man Tennenlohe bestrafen wolle, weil das geplante Gewerbegebiet G6 von den Bürgern abgelehnt wurde. Es hätte genau dort entstehen sollen, wo jetzt der Lärmschutz fehlt und die Bewohner nicht vom Autobahnlärm abgeschirmt sind.

Betreuungsstadtrat Andreas Richter machte jedoch deutlich, Tennenlohe habe kein Recht auf eine Finanzierung von Lärmschutz — auch nicht durch die Stadt. Dasselbe meinte Joachim Kaluza vom Amt für Umweltschutz und Energiefragen, der eigentlich nur gekommen war, um für die Transportfahrräder der Stadt zu werben.

Schließlich schlug das Ortsbeiratsmitglied Joachim Jarosch vor, das Gremium solle sich für einen durchgängigen Lärmschutz bei der Stadt einsetzen.

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