Chef der Siemens-Feuerwehr in Erlangen geht in Rente

5.9.2018, 18:30 Uhr
Chef der Siemens-Feuerwehr in Erlangen geht in Rente

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

"Such Dir eine Arbeit, die Du gerne tust. Dann brauchst du keinen Tag in Deinem Leben mehr zu schuften." Nach diesem Motto von Konfuzius hat Joachim Schistowski gelebt, und so die Siemens Werksfeuerwehr zu einer schlagkräftigen Truppe geformt. Wie seine Chefin Susan Tietze während der Verabschiedung in der Feuerwache an der Günther-Scharowsky-Straße ausführte, hatte Schistowski bereits 1972 bei Siemens eine Lehre als Elektromechaniker begonnen und abgeschlossen, um dann eine "Runde" durch Nürnberg zu drehen.

1982 ist er zurück zu Siemens gekommen und hat dann wenig später die Leitung der Werksfeuerwehr übernommen. 23 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten ihre Sicherheit in die Hände von Joachim Schistowski gelegt, sagte der Leiter Asset Management Nordbayern und der Betriebe Erlangen Süd und Mitte, Otto Haas. Er, der etliche Ehrungen und darunter auch das Bundesverdienstkreuz erhalten hat, sei einer der Letzten, die immer an das Gute im Menschen glauben. Das schönste Geschenk zum Abschied sei, dass sein Lebenswerk erhalten bleibe, sagte Haas.

Denn es sei beschlossen worden, eine neue Feuerwache auf dem Gelände Frauenauracher Straße 85 zu bauen, fuhr er fort.

Laut Susan Tietze sind sogar zehn neue Feuerwehrleute eingestellt worden, so dass die Truppe nun aus 15 hauptamtlichen Kräften besteht, und die neue Wache dann rund um die Uhr besetzt sein wird. Derzeit kooperiert die Siemens Werksfeuerwehr bekanntlich mit der Freiwilligen Feuerwehr Bruck, die vor allem die Nachtstunden abdeckt. Diese Kooperation wird es laut Tietze dann aber nicht mehr geben.

"Rentner"-Jacke überreicht

Zum Nachfolger von Joachim Schistowski ist Thomas Birner als Chef der Werkfeuerwehr berufen worden. Der überreichte seinem Vorgänger das Modell eines Wohnmobils, gefüllt mit allerhand Euroscheinen. Der Betrag ist ein Beitrag für ein Wohnmobil, mit dem Schistowski und seine Ehefrau Uschi nun durch die Welt fahren wollen. Auch seine alte Einsatzjacke bekam er überreicht – allerdings mit dem Aufdruck "Rentner".

Zur Verabschiedung war neben vielen Ehrengästen auch der Vorsitzende des Werksfeuerwehrverbands Bayern, Martin Wilske, gekommen. Schistowski ist Ehrenvorsitzender des Verbands, dem er viele Jahre vorgestanden hat.

Viele lobende Worte gab es, ebenso Geschenke, und auch ein paar feuchte Augen. Denn Joachim Schistowski ist zwar gerne in den Ruhestand gegangen, bekennt aber auch: "Ich habe meine Bürotür das letzte Mal mit viel Wehmut verschlossen."

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