Kandidat

Christian Zwanziger

Christian Zwanziger
Steckbrief

Name:Christian Zwanziger

Alter:36

Beruf:Geograph

Wohnort:Erlangen

Partei:Die Grünen

Wo liegen Stärken und Schwächen Ihres Wahlkreises?

Stärken? Ganz klar, die Menschen. Nur durch sie wird die Stadt lebendig und lebenswert. Die vielen Vereinen Initiativen und engagierten Bürgerinnen und Bürger machen für mich Erlangen aus. Als Geographie-Student hab ich diese Vielfalt zunächst vor allem über die Hochschulpolitik - damals noch ohne Parteibuch - kennengelernt. Egal ob kritischer, bewusster Konsum, Kunstfestival, Menschenrechte, Sport oder eben die Studiengebühren und die Bologna-Reform, wenn man danach suchte, gab es für alles Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Und das Engagement der Erlangerinnen und Erlanger hört im Erwachsenenleben ja nicht auf. Das merkt man bei jedem Spaziergang durch die Stadt. Umsonstladen, der Solidarischen Landwirtschaft, Dritte-Welt-Laden oder das Lesecafé - um nur einige zu nennen - erinnern daran genauso wie die zahlreichen Bürgerbegehren. Die Menschen mischen sich ein, das finde ich gut! Das Schöne an Erlangen ist ja, dass es nicht nur Universitätsstadt ist, sondern vielen Menschen Perspektiven bietet. Wir brauchen die einfallsreiche Ingenieurin genauso wie den engagierten Krankenpfleger. Gerade als Kind, dessen Eltern Nicht-Akademiker sind, ist mir wichtig das nicht aus dem Blick zu verlieren. Da wären wir auch schon bei einer wichtigen Herausforderung: dem bezahlbaren Wohnen. Wenn selbst Familien, in denen beide Vollzeit arbeiten, Probleme haben eine Wohnung zu finden, dann stimmt etwas nicht.

Warum können Sie für die Grünen etwas bewirken?

Zunächst mal: jede und jeder kann etwas bewirken. Das habe ich zum Beispiel beim Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren hautnah miterlebt. Erlangen und Erlangen-Höchstadt holten das beste und zweitbeste Ergebnis in ganz Bayern. Das war nur gemeinsam zu schaffen. Ich hoffe alle, die sich zur Wahl stellen - egal von welcher Partei - , wollen tatsächlich unser Land gestalten. Für mich ist die entscheidende Frage nicht ob sondern was jemand bewirken will. Ich bin für Erneuerbare Energien, Bahn, Rad und abgasfreie Fahrzeuge, eine ökologischere Landwirtschaft. Das ist für mich kein Selbstzweck, sondern wichtig um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Für Chancengerechtigkeit: in der Schule, in der Arbeitswelt, zwischen Frau und Mann, einfach überall, weil es wichtig ist für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Spaltung und Hetze bringen uns nicht weiter. Ich will unser weltoffenes, lebenswertes Bayern erhalten.

Wieviel Einfluss hat die Landespolitik noch?

Eine ganze Menge. Gerade viele Eltern im Freistaat dürften spätestens am Zickzack-Kurs bei G8 und G9 gemerkt haben, dass die Bildungspolitik dazu gehört. Wir wollen beste Bildung für Groß und Klein. Lehrer und Erzieher brauchen mehr Zeit für ihre wichtige Arbeit. Gute Kitas, Schulen, Berufsschulen, Hochschulen und Erwachsenenbildung - wir dürfen keine Talente verschenken. Oder etwa die Innenpolitik - wo das neue bayerische Polizeiaufgabengesetz bereits zehntausende Menschen auf die Straße gebracht hat. Gut ausgebildete und - ja - auch mehr Polizisten sind wichtig. Bespitzelungen und Einschränkung, wie sie das neue Gesetz aus der Feder des aktuellen Erlanger Direktabgeordneten vorsieht, brauchen wir dagegen nicht. Wir sollten die Verantwortung der Landespolitik nicht klein reden. Ich arbeite aktuell in der Entwicklungspolitik - vor allem zu Welternährung. Ohne globale Zusammenhänge zu erkennen, aber dennoch vor Ort und wo immer es geht Verantwortung zu übernehmen, geht da nichts voran. Klimaschutz, Sauberes Wasser, Verbraucherschutz, Pflege, Wohnen, Tierschutz, die Digitalisierung, und, und, und. Überall kann die Landespolitik ihren Beitrag leisten. Mein Anspruch ist dabei: Heute Politik für morgen machen. Und dafür werbe ich um jede Stimme.