Das war der Berg 2014: Positive Bilanz nach zwölf Tagen Kirchweih

17.6.2014, 16:51 Uhr
Die Verlegung der Bühne beim Erich-Keller auf die andere Seite hat wesentlich zur Entspannung "An den Kellern" während der Bergzeit beigetragen.

© Harald Sippel Die Verlegung der Bühne beim Erich-Keller auf die andere Seite hat wesentlich zur Entspannung "An den Kellern" während der Bergzeit beigetragen.

Thomas Fischer, der Sprecher der Festwirte, hat während der ganzen Bergkirchweih „zufriedene und glückliche Besucher gesehen, die ein frohes Lächeln zeigten“. Getrunken wurde natürlich auch – bei Temperaturen an Pfingsten bis 36 Grad waren aber eher nicht alkoholische Getränke bei den Bergbesuchern gefragt. Thomas Fischer: „Die Umsätze mit Bier waren zwar sehr gut, es wurde aber kein neuer Rekord erreicht.“

Auch habe die Verlegung der Bühne beim Erich-Keller auf die andere Seite wesentlich zur Entspannung „An den Kellern“ während der Bergzeit beigetragen. Thomas Fischer: „Obwohl diese Verlagerung der Bühne nach Süden heuer erstmals getestet wurde, könnten die Wirte auch in Zukunft damit leben“. Nur die Beschallung der feiernden Gäste mit der Kerwa-Musik müsse nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ noch weiter verbessert werden. „Da muss einfach weiter ausprobiert werden“, so Fischer.

Von einer „Durchschnittskerwa“ spricht Adam Kunstmann, Ortsvorsitzender des Bayerischen Landesverbands der Marktkaufleute und der Schausteller in Erlangen. Seit 44 Jahren ist er auf der Bergkirchweih vertreten „und immer ist etwas gewesen“. War es vergangenes Jahr die Kälte, die die Besucher ferngehalten hatte, „hat heuer die Hitze das Geschäft beeinträchtigt“, so Kunstmann — und der Auftakt zur Fußball-Weltmeisterschaft.

"Mit 2014 zufrieden"

Der Familientag am vergangenen Donnerstag sei „sehr gut gewesen, beim Eröffnungsspiel der WM war aber am Abend nichts mehr los“. So eine Leere habe er in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht auf dem Berg erlebt, sagt Kunstmann. Dafür ging es am Montagabend dann noch ein letztes Mal bei der Begrabung des Fasses richtig zur Sache.

Über die ganze Zeit der Bergkirchweih gesehen seien die Schausteller aber insgesamt aber mit „2014 zufrieden“. Denn das der Hitze folgende Wetter habe wieder dazu beigetragen, das Geschäft in eine „wirtschaftlich stabile Lage“ zu bringen. 90 Prozent aller Bergkirchweihen, die Kunstmann bis jetzt bestückte, seien so verlaufen. Der vergangene Samstag sei sogar „sehr gut“ gewesen, und am Sonntag hätten sich die Schausteller „nicht beklagen können“.

Eine positive Bilanz zieht auch die Rettungswache des Roten Kreuzes. „Am Sonntag hatten wir mit insgesamt 41 Gästen in unserer Bergwache einen ruhigen Dienst“, schildert Elke Hartmann vom BRK Erlangen-Höchstadt. Ein Jugendlicher musste mit Alkoholvergiftung behandelt werden und neun „Bergbesucher wurden in die Kliniken gefahren“.

Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen BRK-Helfer 3024 Stunden Dienst. In den zwölf Fest-Tagen wurden „685 Patienten während der Bergkirchweih versorgt,  davon waren glücklicherweise nur elf Patienten schwer verletzt“ so Elke Hartmann.

Auch Wirtesprecher Thomas Fischer hat die Bergkirchweih „sehr friedlich“ erlebt. Insgesamt habe er in den vergangenen Jahren „immer weniger Aggression“ auf dem Berg gesehen.

Polizei: "friedlicher Festverlauf"

Die Anzahl der Körperverletzungen blieb mit 62 regristrierten zwar auf dem Niveau der Vorjahre (61 Fälle 2013 und 2012), die Anzahl der gefährlichen hat sich mit 13 Vorfällen im Vergleich zu 25 im Jahr 2013 aber fast halbiert. Nur eine davon ereignete sich auf dem Festgelände, zu den anderen zwölf kam es im Zuge der After-Berg-Feiern in der Innenstadt.

Sexualstraftaten und Maßkrug-Attacken blieben dieses Jahr komplett aus. Insgesamt 67 Handtaschendiebstähle verzeichnete die Polizei (73 Fälle 2013), bei denen entweder die ganze Tasche oder die darin befindlichen Wertgegenstände gestohlen wurden. Außerdem wechselten 38 Fahrräder den Besitzer - 17 Fälle konnten die Beamten aufklären.

30 überwiegend alkoholisierte Vandalen rissen Blumen heraus, verbogen Straßenschilder und warfen Auto- und Schaufensterscheiben ein. Die Polizei zog außerdem 69 alkoholisierte Fahrrad- und Autofahrer aus dem Verkehr.

Sechs Menschen verletzten sich im Verlauf der Bergkirchweih ohne Fremdverschulden schwer und zogen sich teils lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. Mittlerweile sind allerdings alle Personen außer Lebensgefahr. Die Polizei spricht insgesamt von einem "friedlichen Festverlauf" und "niedrigem Aggressionpotential" seitens der Gäste.

Der Artikel wurde am 17. Juni um 16.51 Uhr aktualisiert.

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