Der Erlanger Markt soll attraktiver werden

21.10.2016, 06:00 Uhr
Der Erlanger Markt soll attraktiver werden

© Ralf Rödel

Um Attraktivität müsse man kämpfen, lautet die Begründung für den Neuerlass der Satzung. „Die Märkte sind keine Selbstläufer mehr. Um diese Jahrhunderte alten Traditionsveranstaltungen ansprechend und erfolgreich durchzuführen, sind mehr Flexibilität und aktuelle Präsentationskonzepte erforderlich“.

Intensive Gespräche zwischen den Vertretern der städtischen Verwaltung und den Marktbeschickern haben jetzt zu Anpassungen geführt: Für den Wochenmarkt gilt beispielsweise, dass die Händler ihr Warenangebot ausweiten dürfen. Zudem sind nun Kernzeiten vereinbart — von 9 Uhr bis 14 Uhr — in denen sämtliche Stände auf dem Markt vertreten sind. Oberbürgermeister Florian Janik bezeichnete die Neuerungen als einen „guten Schritt, um gemeinsam mit den Beschickern etwas voranzubringen“.

Die neue Satzung und vor allem die genaue Definition der Vergaberichtlinien von Standplätzen resultiert aber genauso aus einer zweiten Motivation: Die Rechtsprechung verlangt eine „umfassende nachvollziehbare Vergabe der Standplätze“. Diese Anforderung will die Stadt nun mit geschäftsbezogenen Bewertungskriterien und personenbezogenen Bewertungskriterien nachkommen. Geschäftsbezogene Bewertungskriterien sind dabei zum Beispiel „Neues Warenangebot oder Traditionsgeschäfte“, „Erscheinungsbild, Gestaltung“, „Exklusivität sowie Beliebtheit und Vielfalt des Warenangebotes“ oder „Umweltfreundlichkeit und fair gehandelte Produkte“. Diese Kriterien, die jeweils mit einer bestimmten Wertigkeit — ausgedrückt in Punktzahlen — versehen sind, bilden die Grundlage für die Entscheidung über die Vergabe von Standplätzen.

Im Ausschuss herrschte weitgehende Einigkeit über die Bedeutung der einzelnen Punkte. Lediglich bei der Diskussion um den Weihnachtsmarkt differierten die Meinungen. ÖDP-Stadträtin Barbara Grille wollte den Aspekten „Umweltfreundlichkeit“ und „Familiengerechte und attraktive Preisgestaltung“ eine höhere Bedeutung zuerkennen. SPD-Stadträte und die Vertreter der Grünen Liste unterstützten Grilles Anliegen, CSU, Freie Wähler, FDP und der Oberbürgermeister Janik sprachen dagegen. Mit einem Patt von 7:7-Stimmen erhielt der Antrag keine Mehrheit. Dass die SPD-Vertreter und die Grüne Liste eine andere Position als der Oberbürgermeister in diesem Punkt vertreten hatte, spielte keine große Rolle.

Das sei nur eine „Detailfrage“, lautete unisono die Meinung der SPD, der Grünen Liste und des Oberbürgermeisters.

Bei der Generalabstimmung über die Satzung und die Vergabenrichtlinien für die einzelnen Märkte waren sich dann alle wieder einig und votierten gemeinsam für die neue Marktsatzung.

 

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