Der FSV Bruck darf wieder auf den Berg

26.4.2015, 13:54 Uhr
Der FSV Bruck darf wieder auf den Berg

© Klaus-Dieter Schreiter

43 Jahre lang hatte der FSV Bruck seinen Keller gleich beim Riesenrad bewirtet und sich dabei ein paar Mark und Euro hinzuverdient. Doch im letzten Jahr dann hatte die Brauerei einem anderen Pächter den Vorzug gegeben. Das hat den Bruckern mächtig wehgetan, wo sie doch gerade jetzt, wo die Schulden drücken, die Einnahmen hätten gebrauchen können. Auch die Fans des FSV-Keller waren traurig, dass ihr Sportverein die Tradition nicht mehr fortsetzen durfte. Sie hatten sich auf den Erich-Keller zurückgezogen und dort ihr Bier getrunken.

Es sei das Verdienst des Bergverantwortlichen Rainer Müller, dass der FSV seine Tradition fortsetzen könne, sagt FSV-Präsident Reinhard Heydenreich. Der Keller sei schließlich ein Markenzeichen des Vereins, schon darum sei es schmerzhaft gewesen, dass sie ihn im letzten Jahr nicht bewirten durften. Viele Telefonate mit Tucher habe es bedurft, um die Brauerei davon zu überzeugen, dass nur der FSV der richtige Wirt sei, erzählt Rainer Müller. Gleichzeitig hat er erreicht, dass sein Verein auch im nächsten Jahr wieder dort oben ausschenken darf. Das ist ihm wichtig, weil die Brucker dann ihr 100-jähriges Jubiläum feiern.

Tilgung von Restschulden

„Es gibt viele Mitglieder, für die ist der FSV-Keller ein zweites Zuhause während der Bergkirchweih“, weiß Reinhard Heydenreich. Aber auch die finanzielle Seite sei für den hoch verschuldeten FSV wichtig. 25 000 Euro Reingewinn erhofft er sich während der Bergkirchweih, 20 000 Euro davon werden zur Tilgung der Restschulden in Höhe von 70 000 Euro verwendet, die der Verein noch bei der Tucher-Brauerei hat. Das eine Jahr ohne Berg habe der Verein „gerade noch so“ verkraften können, sagt der Präsident.

Bereits vor Ostern haben die ehrenamtlichen Helfer begonnen, den Keller wieder auf Vordermann zu bringen. Tische und Bänke müssen erneuert und gestrichen werden, die Schankanlage wird vorbereitet, Laub und Dreck weg gekehrt, und natürlich die Banner aufgehängt. Jeden Samstag treffen sich rund ein Dutzend Vereinsmitglieder dort droben, um das alles zu bewerkstelligen. Darunter sind auch viele „Eigengewächse“ aus der Jugend. Die Brauerei spendiert für die fleißigen Helfer die Getränke. „Die kann aber auch froh sein, dass wir ihren Keller so gut in Schuss halten“, meint Reinhard Heydenreich.

Bereits zu Himmelfahrt am 14. Mai soll der Keller geöffnet werden, das ist dann so eine Art Probelauf für die Bergkirchweih, die in diesem Jahr am 21. Mai beginnt. Wenn die rund 850 Plätze immer gut besucht sind und das Wetter mitspielt werden rund 220 Hektoliter Bier und zusätzlich alkoholfreie Getränke ausgeschenkt.

Das Jahr 1982 ist bislang das beste gewesen, da seien sogar 272 Hektoliter ausgeschenkt worden, weiß Rainer Müller aus der Chronik. Er ist seit 2005 Chef auf dem Berg und wird auch in diesem Jahr die 30 Helfer dirigieren, die jeden Tag da oben für das Wohl der Gäste sorgen wollen. 8,50 Euro wird die Maß kosten, verrät er. Bereits jetzt können über die Vereinshomepage Biermarken bestellt werden, die kosten dann „nur“ acht Euro.

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