Der geplante Siemens-Campus bewegt die Erlanger

30.7.2014, 05:53 Uhr
Der geplante Siemens-Campus bewegt die Erlanger

© Harald Sippel

Für Oberbürgermeister Florian Janik ist der geplante Siemens-Campus natürlich mehr: „Er ist eine große Chance für unsere Stadt. Und er ist ein klares Bekenntnis zu Erlangen“, sagte er bei der Vorstellungsrunde der fünf Teilnehmer beim „Werkstattgespräch“. Vor allem aber bedeute der neue Campus „eine Abkehr vom Werksgelände hin zu einem lebendigen Stadtteil.“

Zsolt Sluitner bezeichnete den Siemens-Campus als das „wichtigste und größte Projekt für SiemensReal-Estate“. 500 Millionen Euro will Siemens in die Entwicklung der 54 Hektar im Stadtsünden in die Hand nehmen. Bis zum Jahr 2030 werde es dauern, bis der neue Stadtteil zwischen Bruck und der Innenstadt fertig sei. „Der Siemens-Campus ist eine völlig neue Erfahrung für uns“, sagte Sluitner.

Der geplante Siemens-Campus bewegt die Erlanger

© Harald Sippel

Am Ende werden auf rund 170.000 Quadratmetern auch Wohnungen für „urbanes Leben“ entstehen. Der Siemens-Campus werde offen sein, man könne ihn durchfahren. Für Siemens sei neben einer Bus-, S-Bahn-, StUB-Anbindung auch ein Zugang zum Flughafen Nürnberg wichtig.

Als Moderator Peter Millian bei den Wohnungen im Siemens-Campus nachhakte, erhielt er die Antwort, die typisch für den Abend war: „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine entsprechenden Überlegungen, der Architekten-Wettbewerb ist noch nicht abgeschlossen“. Das Ergebnis werde voraussichtlich im Februar 2015 vorliegen. Dann könne man sich konkrete Gedanken machen.

Weil sich Siemens zur Bürgerbeteiligung bekannte, wurden auch Fragen aus dem Publikum zugelassen. Die erste Frage betraf die Arbeitsplätze, ein Siemens-Mitarbeiter konnte es „nicht so ganz glauben, dass die Arbeitsplätze beim Umzug in den Siemens-Campus erhalten bleiben“. Sluitner erwiderte, dass es einen „1:1-Shift geben“ werde. Die Fläche für die Siemens-Mitarbeiter bleibe schließlich nahezu identisch. Die Fertigung werde voraussichtlich in Richtung Frauenauracher Straße verlagert.

Dann fragte ein ehemaliger Siemens-Mitarbeiter, ob es bei der Entwicklung des Siemens-Campus auch um Baudenkmäler gehe. Sluitner erklärte dass es auf dem vorhandenen Gelände insgesamt elf Baudenkmäler gebe, „unter anderem einen Löschteich und einen Parkplatz“. Hier griff Architekt Florian Fischer ein: „Bei den Denkmälern handelt es sich um Bauwerke von Hans Maurer. Diese Bauten sind Ikonen ihrer Zeit.“ Zsolt Sluitner gab zu bedenken, dass es auch hier Aufgabe des Architektenwettbewerbs sei, die Bauwerke zu integrieren.

Und Oberbürgermeister Florian Janik, antwortete auf die Frage, ob es denn mehr Haltestellen der Stadt-Umland-Bahn im Siemens-Campus geben werde: „Da wir heute noch nicht wissen. was wie gebaut werden wird, kann ich das nicht seriös beantworten“. Der OB sieht bei der Verkehrserschließung im Siemens-Campus eine „große Herausforderung, bei der sich mit der StUB tolle Möglichkeiten ergeben.“

Verwandte Themen


11 Kommentare