Der Norden wächst weiter

17.11.2017, 19:12 Uhr
Der Norden wächst weiter

© Foto: Matthias Kronau

Der Planungsausschuss befasst sich am Mittwoch, 22. November, um 17 Uhr mit zwei Vorhaben auf bisherigen Agrarflächen zwischen altem Nordrand der Stadt und der Nordumgehung. Ein Plan ist in seiner Detailtiefe neu auch für die Ausschussmitglieder. Auf dem Vorentwurf zum Wohngebiet "In der Reuth" (unmittelbar gegenüber der Fachklinik) ist eine vergleichsweise enge Bebauung zu erkennen. Sozialer und freier Wohnungsbau, Miet- und Eigentumswohnungen sollen hier entstehen, auch eine Kindertagesstätte. "Schätzungsweise bis zu 1000 Menschen werden hier einmal wohnen", erklärte Bürgermeister German Hacker. Zum Vergleich: Auch der Ortsteil Hauptendorf hat etwa 1000 Einwohner.

Für die Anwohner des südlich gelegenen, bereits bestehenden Wohngebiets wichtig: "Nur rund 25 Prozent des neuen Gebiets werden verkehrsmäßig über die Lessing- und Theodor-Heuss-Straße erschlossen", betonte Hacker. Drei Viertel des Gebiets werden über die Straße "An der Reuth" angefahren. Der Abzweig wird noch nördlich der Fachklinik erfolgen.

Wichtig ist natürlich die Stellplatzfrage. Um hier Platz zu sparen, wird nicht etwa die Stellplatzsatzung verwässert, sondern es werden drei Parkhäuser gebaut, zum Teil dreigeschossig. Die zwei größeren Parkdecks können bis zu 180 Pkw aufnehmen. Die Heizversorgung des Wohngebiets wird mit Fernwärme erfolgen.

Ganz schnell können die Bagger aber nicht vorfahren. Das Bebauungsplanverfahren dürfte mindestens eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen, und dann ist noch Zeit für das Umlegungsverfahren einzuplanen. Die anschließende technische Erschließung ist ebenfalls keine Nebensächlichkeit. "Es gibt noch viele Nüsse zu knacken", so German Hacker. Erste Etappe am nächsten Mittwoch: Der Planungsausschuss soll über die Vorentwürfe abstimmen.

Herzogenaurach wird also auch in den nächsten Jahren weiter wachsen. Aktuell wird bereits in Niederndorf-Süd gebaut (rund 120 Bürger), auf der Herzo Base 2 und 3 dürften innerhalb der nächsten Jahre etwa 1800 neue Bürger wohnen, und in ein paar Jahren die Bewohner "In der Reuth". "Insgesamt dürfte das dann einen Bevölkerungsanstieg von rund 3000 ergeben", schätzt der Bürgermeister. Dazu kommt noch Zuwachs durch Nachverdichtung. Die Stadt hat derzeit rund 24 600 Einwohner, in zehn oder fünfzehn Jahren könnte es zwischen 25 000 und 26 000 sein.

Wann sind die 30 000 Einwohner erreicht? "Darum geht es gar nicht", so Hacker. "Außerdem sind die Entwicklungsmöglichkeiten in der Stadt weitgehend erschöpft." Weitere größere Planungen gebe es auch nicht. "Wir wollen trotzdem behutsam vorgehen."

Das gilt auch für ein weiteres Entwicklungsareal, ebenfalls genau südlich der Nordumgehung. "Reihenzach" heißt es und liegt gegenüber der Puma-Hauptzentrale. Hier sind Stadt und Stadtrat schon weiter. Am Mittwoch werden die Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit behandelt.

In dem Gebiet, so die Hoffnung, könnte in ein paar Jahren eine neue Stadthalle stehen. Darüber hinaus ist ein Gewerbegebiet vorgesehen, und zum bestehenden Siedlungsgebiet hin werden eine Reihe von Wohnhäusern entstehen. Auch an einen Platz für eine Kindertagesstätte ist gedacht worden. Bis die ersten Gebäude stehen, wird auch hier noch Zeit vergehen. Wenn die ersten Gebäude in vier Jahren stehen, dann wäre alles optimal verlaufen, so Hacker.

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