Der Speer allein reicht Marius Laib nicht mehr

8.2.2015, 10:30 Uhr
Der Speer allein reicht Marius Laib nicht mehr

© Foto: privat

Im Alter von sechs Jahren schloss sich Laib der LGE an, was ab dem Grundschulalter möglich war. Zunächst begeisterte ihn das Laufen. Zusammen mit Tobias Henning und Pascal Henrici stellte er 2006 mit 11:17:9 Min. bei der Staffel über 1000 m den bayerischen Rekord auf, der heute noch Gültigkeit hat. Mit der Zeit kristallisierten sich die Wurfdisziplinen für den heute 18-Jährigen als Schwerpunkt heraus. Lang ist inzwischen die Liste seiner Erfolge: 2011 Bayerischer Meister im Speerwurf, 2012 Bayerischer Meister und Hallenmeister im Kugelstoßen sowie Bayerischer Vizemeister mit dem Speer, dem Diskus und im Neunkampf, 2013 Dritter bei dem Bayerischen Meisterschaften im Speerwerfen, 2014 mit dem Diskus Bayerischer Vizemeister sowie jeweils Vierter bei den Süddeutschen Meisterschaften und beim „Brixia Meeting“ in Italien mit einem europäischen Teilnehmerfeld.

Zwei Meter Vorsprung

Bei den Bayerischen Winterwurfmeisterschaften Anfang des Jahres in München holte Laib in der Klasse U 20 nicht nur mit 51,18 m und einem deutlichen Vorsprung von fast zwei Metern vor dem Aschheimer Felix Wenz den Titel im Speerwerfen, sondern wurde mit 13,43 m auch Siebter beim Kugelstoßen. Während er 1,81 m groß ist und 84 kg wiegt, hat er es oft mit Konkurrenten zu tun, die über zwei Meter groß und viel schwerer sind. Gerade beim Kugelstoßen ist die Körpergröße ein enormer Vorteil.

Um dies wettzumachen, feilt er mit seinem Trainer Günter Ruppert deshalb vor allem an der Technik. Auch die Schnelligkeit beim Antritt bringt ihm Vorteile.

Ohnehin zählen für den Igensdorfer nicht allein die Erfolge: „Ich will mich körperlich fit halten. Bewegung macht mir einfach Spaß.“ Deshalb freut er sich jedes Mal auf das Training, das an vier Tagen in der Woche stattfindet, um in der Gruppe unter anderem mit seinen Freunden Jakob Häckel und Alexander Bier die Abläufe weiter zu optimieren. Aber was macht er an den anderen Tagen? Private Übungseinheiten einlegen!

Auch mit den Vertretern anderer Vereine herrsche bei den Wettkämpfen ein sehr kameradschaftliches Verhältnis, betont Marius Laib: „Es kommt weder Ärger noch Neid auf, wenn der andere gut wirft. Wir applaudieren uns gegenseitig. Von Missgunst ist da nichts zu spüren, was äußerst angenehm ist.“

Als Ergänzung zu den Wurfdisziplinen verbessert sich Laib auch im Laufen sowie im Hoch- und Weitsprung kontinuierlich, wobei neben Günter Ruppert, auch Carina Bernheine und Fabian Kohlberg eine große Unterstützung sind. Als er im vergangenen Jahr in Herzogenaurach beim Zehnkampf an den Start ging, zog er sich gleich beim 100-Meter-Lauf einen Muskelfaserriss zu. Er quälte sich trotz der Verletzung zwar noch durch die anderen Disziplinen, doch eine Top-Leistung war natürlich nicht mehr möglich.

Ellenbogen zwickt

Neben muskulären Problemen macht ihm als Speerwerfer immer wieder der Ellenbogen zu schaffen. Im Augenblick fühlt er sich allerdings topfit und möchte nun im Zehnkampf überzeugen: „Die Konzentration auf eine Sportart wäre mir auch hinsichtlich der körperlichen Beanspruchung zu einseitig.“ Eine Herausforderung ist für ihn das Stabhochspringen, da hier das Trainingsgerät sehr teuer ist: „Leider hat die LG nicht so viele Sponsoren wie große Vereine. In Bayern haben Clubs wie die Stadtwerke München oder LAC Quelle Fürth ganz andere Möglichkeiten – von anderen Sportarten ganz zu schweigen.“ Ein Wechsel kommt für ihn dennoch überhaupt nicht Frage: „Ich fühle mich bei der LG Eckental pudelwohl und verstehe mich bestens mit den Trainern. Das ist für mich entscheidend und durch nichts zu ersetzen.“

Mit Nervosität hat er im Wettkampf am ehesten beim Laufen zu kämpfen: „Ein Fehlstart kann da schon alles zunichte machen. Mit dem Speer, dem Diskus oder der Kugel vermag ich einen schlechten Versuch bei der nächsten Runde dagegen wieder auszugleichen.“

Momentan besucht Marius Laib die Fachoberschule in Nürnberg Nach dem Fachabitur möchte er Sportwissenschaften oder Elektrotechnik studieren. So oder so ist für ihn eines klar: „Mit dem Sport mache ich auf jeden Fall weiter.“ Und wenn der Arm schmerzt, trainiert er eben fürs Laufen, den Hoch- oder den Weitsprung.

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