Deutsche Bahn lässt Eltersdorf warten

26.10.2017, 18:00 Uhr
Deutsche Bahn lässt Eltersdorf warten

© Klaus-Dieter Schreiter

Es sei "alles andere als spaßig", wie sich die Bahn durch die Stadt grabe, meinte Oberbürgermeister Florian Janik während der letzten Bürgerversammlung in Eltersdorf – eine Reaktion auf die zahlreichen Beschwerden über die Bahn, die an ihn heran getragen wurden. Wie mehrfach berichtet, wird der Mittelbahnsteig von der S-Bahn noch nicht angefahren, weil noch keine Entscheidung über den Verschwenk durch das Knoblauchsland gefallen ist.

Die Verhandlung darüber findet derzeit im Bundesverwaltungsgericht in Leipzig statt. Mit dem Aufzug kann man nun zwar zum Mittelbahnsteig und weiter über eine Behelfsbrücke zum Behelfsbahnsteig in Richtung Nürnberg kommen. Der Behelfsbahnsteig in Richtung Erlangen ist aber nur über eine Behelfstreppe schwer erreichbar.

"Wir sagen es denen nochmal"

Aber das sind nicht sie einzigen Kritikpunkte der Bürger. Sie monieren auch, dass es noch immer keine Fahrradabstellplätze gibt. Die Folge: Die Fahrradfahrer stellen ihre Fahrräder im Zugang zum Mittelbahnsteig ab, so dass Treppe und Aufzug teilweise zugeparkt sind. Mit Kinderwagen oder Rollator komme man dort kaum durch, klagte ein Mann. Laut dem Erlanger Planungsreferenten Josef Weber hat die Stadt die fehlenden 100 Fahrrad-Abstellplätze bereits mehrfach angemahnt: "Wir sagen es denen jetzt noch mal."

Auch die Straße in der Bahnunterführung Weinstraße direkt vor dem Zugang zum Mittelbahnsteig ist in denkbar schlechtem Zustand. Sie hat unter den Bauarbeiten gelitten und sollte von der Bahn wieder hergestellt werden. Laut dem Ortsbeiratsvorsitzenden Wolfgang Appelt war das für die Kalenderwoche 30, also Anfang August, vorgesehen. Passiert sei nichts, weil von der Bahn "falsche, nicht zu gebrauchende Pläne" für die Sanierung geliefert worden seien. Neue Pläne gebe es derzeit noch nicht, und darum sei auch nicht klar, wann die Straße in Ordnung gebracht werde. Beklagt wurde auch, dass man derzeit wegen des fehlenden Fußwegs unterhalb der Brücke die Straßenseite wechseln muss, wenn man zu Aufzug oder Treppe möchte.

Der Oberbürgermeister will sich, wie er sagte, noch in diesem Jahr mit dem zuständigen Bahnvorstand treffen, um ihm die Probleme beim Bau der ICE- und S-Bahn-Trasse näher zu bringen, in der Hoffnung, dass dann die Restarbeiten schnell erledigt werden. "Wir wollen ja alle, dass Sie gut zum Bahnhof kommen", versicherte er den Eltersdorfer Bahnkunden. Josef Weber aber baute schon einmal vor: "Wir müssen Geduld haben."

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