Die Bürger in Marloffstein sind zufrieden

22.10.2016, 06:00 Uhr
Die Bürger in Marloffstein sind zufrieden

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Vor nicht allzu vielen Jahren sah es noch anders aus in Marloffstein. Da wurde während der Bürgerversammlungen gezankt, geschimpft, es gab heftige Vorwürfe und hitzige Debatten. Während der jüngsten Versammlung dagegen konnte Bürgermeister Eduard Walz seinen Rechenschaftsbericht in aller Ruhe vortragen, alle hörten mucksmäuschenstill zu.

Dabei konnten die rund 60 Bürger in der Turnhalle erfahren, dass die Einwohnerzahl im Jahre 2014 noch 1593 betragen hatte und nun auf 1546 geschrumpft ist. Es gab in diesem Zeitraum zehn Sterbefälle mehr als Geburten, es sind demnach 37 Bürger aus der Gemeinde weggezogen. Da ist es nur logisch, dass intensiv versucht wird neue Wohngebiete wie den Ringgarten zu erschließen.

Die größte Einnahmeposition ist derzeit mit 1 249 200 Euro der Einkommensteueranteil. Bei den Ausgaben schlägt die Kreisumlage mit 734 375 Euro am meisten zu Buche. Während die Einwohnerzahl seit 2014 zurückgegangen ist hat sich das Nettosteueraufkommen laut Bürgermeister Walz im selben Zeitraum von 956 188 Euro auf 1 038 290 Euro erhöht. Zwar beträgt der aktuelle Schuldenstand 515 000 Euro, doch wird die Rücklage bis Ende des Jahres immerhin rund 1,1 Millionen Euro betragen.

Die Marloffsteiner Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 335,71 Euro, während sie im Landesdurchschnitt rund 679 Euro beträgt.

Abwasserkanäle wurden saniert und, teilweise wurden Straßenbeleuchtungen ersetzt und Fahrbahndecken erneuert. Auch das Kriegerdenkmal ist wieder hergerichtet worden. Für die Kinder und Jugendlichen tut die Gemeinde ebenfalls viel, hat sie dafür doch im laufenden Haushaltsjahr immerhin rund 496 000 Euro aufgewendet. Darin sind die Kinderbetreuung ebenso enthalten wie die Sport- und Ferienbetreuung und die Spielplätze.

Auch die Kosten für die Schülerinnen und Schüler sind erheblich. So beträgt die Umlage des Schulverbands Langensendelbach für die 35 Marloffsteiner Kinder rund 110 000 Euro. Für die vier in Baiersdorf zur Hauptschule gehenden zahlt die Gemeinde fast 16 000 Euro. Die jährlichen Kosten für den Betrieb der Marloffsteiner Schule belaufen sich auf rund 238 500 Euro.

Auf die geplanten Beschaffungen für die drei Feuerwehren ist der Bürgermeister ebenfalls eingegangen. Wie berichtet, ging das Rathsberger Fahrzeug während einer Einsatzfahrt kaputt, dafür bekommt die Wehr nächstes Jahr ein sogenanntes „Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik“, das gut 110 000 Euro kostet.

Glasfasernetz erweitert

Zusätzlich soll eine neue Tragkraftspritze für 13 000 Euro beschafft werden. Die Marloffsteiner Wehr soll im Jahre 2018 als Ersatz für ihr 29 Jahre altes Löschfahrzeug ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 im Wert von gut 400 000 Euro erhalten. Auch das 36 Jahre alte Feuerwehrfahrzeug in Adlitz soll bald ersetzt werden.

In den nächsten Jahren werden unter anderem das Glasfasernetz für Atzelsberg ausgebaut, Hochwasserschutz nördlich der Bebauung vorgesehen und weitere Gemeindestraßen verbessert. Auch Maßnahmen des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Marloffsteiner Gruppe will die Gemeinde begleiten. Das alles haben die Marloffsteiner während der Bürgerversammlung ohne Diskussion staunend zur Kenntnis genommen. Die Bürger auf der Höhe scheinen zufriedener denn je.

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