Die Fassaden in Erlangen gelten als sicher

5.12.2018, 15:00 Uhr
Die Fassaden der Erlanger Hochhäuser, hier an der Isarstraße, sind sicher. Trotzdem ist es Aufgabe der Eigentümer, sich den Brandschutz genau anzusehen.

© Klaus-Dieter Schreiter Die Fassaden der Erlanger Hochhäuser, hier an der Isarstraße, sind sicher. Trotzdem ist es Aufgabe der Eigentümer, sich den Brandschutz genau anzusehen.

"Es gibt keinen konkreten Anlass für das Schreiben an die Hochhausbesitzer", sagt der Erlanger Planungsreferent Josef Weber. Aber es sei Aufgabe der Besitzer, dafür zu sorgen, dass der Brandschutz sichergestellt sei. Darum habe man sie jetzt darauf hingewiesen.

Dabei gehe es vor allem darum, dass für die Wärmedämmung an der Fassade kein brennbares Material verwendet worden sei. Das sei bei dem Feuer am Londoner Grenfell-Tower offenbar der Fall gewesen. Weber bestätigt aber auch, dass man sensibilisiert worden sei durch die offenbar notwendigen Sanierungen von Fassaden einiger Hochhäuser in Neuselsbrunn, das im Nürnberger Stadtteil Langwasser Nordwest liegt. Dort sind offenbar bei der Sanierung der Fassaden im Jahre 1995 brennbare Materialien verbaut worden, und nun hat eine teure Sanierung begonnen.

"Akten sind in Ordnung"

In der Erlanger Bauordnungsbehörde gebe es allerdings keine konkreten Hinweise darauf, dass ein solch brennbares Material auch an Erlanger Hochhäusern verwendet worden sein könnte, sagt Weber. "Die Akten, die wir haben, sind alle in Ordnung". Zudem sei bei Hochhäusern, die in den siebziger Jahren gebaut worden seien, überhaupt keine Fassadendämmung vorhanden.

Die meisten der 92 Erlanger Hochhäuser sind Gebäude mit Aufenthaltsbereichen über 22 Meter – und in den siebziger Jahren gebaut worden. In Deutschland müssen die Fassaden laut Gesetz ohnehin aus nicht brennbaren Materialien bestehen. Diese Vorschrift habe es im Übrigen bereits gegeben, bevor die Erlanger Hochhäuser gebaut worden seien, weiß Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger.

Eine Brandausbreitung wie in London sei aufgrund der gesetzlichen Vorgaben daher in Deutschland eher unwahrscheinlich. Das scheint sich auch dadurch zu bestätigen, dass in der Vergangenheit bei zwei schweren Wohnungsbränden in Erlanger Hochhäusern, bei denen die Flammen weit aus den Fenstern schlugen, das Feuer nicht auf die Fassaden übergesprungen war.

Stadt prüft weiter

Im Dezember 2012 hatte eine Wohnung im neunten Stock des Langen Johann lichterloh gebrannt, und im April 2016 stand eine Wohnung im 17. Obergeschoss eines Hochhauses Am Europakanal in Flammen.

Trotzdem, so Baureferent Josef Weber, müsse man die Besitzer der Hochhäuser – oftmals sind es auch Eigentümergemeinschaften – immer wieder darauf hinweisen, dass sie für den Brandschutz verantwortlich seien und den auch nachweisen müssten. Darum habe man sie nun auch wieder angeschrieben. "Wir prüfen das auch nach".

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