Die Kunst soll in der Baiersdorfer Mühle Einzug halten

24.10.2018, 11:00 Uhr
Die Kunst soll in der Baiersdorfer Mühle Einzug halten

© Foto: Harald Hofmann

Der Bauausschuss des Stadtrates hatte deshalb die Bauvoranfrage zur Nutzungsänderung und zum Teilabbruch mit Neubau eines Nebengebäudes auf der Tagesordnung. Denn das Bauvorhaben ist durchaus nicht unkompliziert, wiewohl im Gremium einhellig Vorfreude auf die kulturelle Nutzung herrschte.

Zum einen liegt das Gebäude im Außenbereich, eine Privilegierung liegt nicht vor. Laut Flächennutzungsplan ist hier eine Ackerfläche vorgesehen.

Das Künstler-Paar will das bestehende Wohnhaus sanieren und selbst darin wohnen. Das markante Backsteingebäude an der Regnitz zwischen Möhrendorf und Baiersdorf soll laut Anfrage folgende Nutzungen erhalten:

Drei Gastateliers mit drei Gastwohnungen (zu 46, 65 bzw. 76 Quadratmetern); ein Raum soll für Ausstellungen, Präsentationen und/oder Fotografie dienen; zudem soll eine Grafikwerkstatt mit Modellbaulager eingerichtet werden; da Sebastian Kuhn Bildhauer ist, ist auch ein Bildhaueratelier vorgesehen, dazu ein Material- und Maschinenlager. Außerdem ist in dem vierstöckigen Bau dann auch der Einbau eines Aufzugs geplant.

Die bestehende Scheune auf der Nordwestseite des bestehenden Wohnhauses soll abgerissen und durch den Bau eines Arbeitsateliers "Skulpturenbau" ersetzt werden. Der Neubau mit den Maßen 12 mal 10 Meter Grundfläche und einer Höhe von 7,50 Metern soll ein Flachdach erhalten.

Stellplätze können laut Verwaltung ausreichend auf dem Grundstück nachgewiesen werden. Gleichwohl erkannte Julia Seidel (FDP), dass "wir da mehrere Probleme haben". Das Haus liege zum Beispiel im Überschwemmungsgebiet. Das Gebäude selbst, entgegnete Bürgermeister Andreas Galster (CSU) "ist hochwasserfrei". Lediglich die Zufahrt zum Grundstück könnte ein bis zwei Wochen im Jahr durch Hochwasser blockiert sein. "Wir haben Probleme, aber die sind lösbar", sagte er, und "Mir gefällt’s."

Fragen zu Brandschutz, Wasser- und Stromversorgung sowie Entwässerung wurden erörtert. Aber auch die Frage, inwieweit das Künstlerhaus auch öffentlich sei. Sebastian Kuhn erwiderte, dass "wir das Haus in erster Linie für uns nutzen wollen". Das Zusammenarbeiten verschiedener Künstler könne auch befruchtend sein. Präsentationen oder Ausstellungen könnten das Haus teilöffentlich machen. Seine Frau und er seien nicht nur Künstler sondern auch ausgebildete Kunsterzieher, daher sei ein Austausch mit den ortsansässigen Schulen nicht nur möglich, sondern auch erwünscht.

Einstimmig stellten die Räte das gemeindliche Einvernehmen zum Bauvorhaben in Aussicht, vorausgesetzt die Erschließungsfragen und die Außenbereichsverträglichkeit können geklärt werden.

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