Die Triathleten der FAU überzeugen in Essen

29.8.2018, 17:44 Uhr
Am Ende im Einzel so schnell wie keine andere: Anna Schmidt beim Schwimmstart.

© Triathlon Essen Am Ende im Einzel so schnell wie keine andere: Anna Schmidt beim Schwimmstart.

Dass ihre Einzelrennen völlig anders verlaufen werden, wussten Anna Schmidt und Larissa Rexin schon vorher. Die eine kann schnell laufen, die andere schnell schwimmen und Rad fahren. So war es auch auf der Sprintstrecke in Essen. Keine durchquerte die 500 Meter durch den Baldeneysee so fix wie Rexin. Keine wirkliche Überraschung, denn die 26-Jährige hatte vor drei Jahren mit Triathlon begonnen, davor war sie im Schwimmverein.

Auf dem 18 Kilometer langen Radkurs jedoch konnte Rexin nicht ganz so viel Zeit herausfahren wie gehofft. "Eigentlich gab es ein Windschatten-Verbot. Doch das funktionierte nicht." Während sie also vorne alleine kämpfte, gruppierten sich ihre Konkurrentinnen für die Verfolgung. Auch dabei: Anna Schmidt. Sie startet für den TV 48 Erlangen im Zweitliga-Team — und auch da ist ihre Stärke immer das Laufen. "Wir haben gehofft, dass wir zusammen ins Ziel kommen", sagt Rexin.

Auf den abschließenden fünf Kilometern jedoch kam sie ihrer Teamkollegin nicht mehr hinterher. Anna Schmidt holte den Tagessieg, Larissa Rexin folgte auf Platz zwei. "Den Doppelsieg haben wir uns mehr erträumt als erhofft — nach der Vorbereitung." Die Deutschen Hochschulmeisterschaften (DHM) waren auch für die ehemalige Schwimmerin nicht der Höhepunkt der Saison. Rexin, die für den TVE in der Bundesliga gestartet ist, hatte sich in diesem Jahr erstmals auf die Langdistanz gewagt und darauf auch ihr Training ausgerichtet.

Zuvor noch auf der Langdistanz

"Nächstes Jahr beginnt für mich im Medizinstudium mein praktisches Jahr. Jetzt haben wir viel Block-Praktikum, da kann ich flexibel trainieren." Wie viel Zeit ihr später als Assistenzärztin für ihr ambitioniertes Hobby bleibt, weiß sie nicht. Also griff sie die Langdistanz an. Beim Challenge Roth wollte sie unter zehn Stunden bleiben, war zwischenzeitlich sogar die beste deutsche Starterin. "Dann hatte ich beim Radfahren einen Platten und hatte beim Laufen Probleme mit der Übelkeit." Nach 10:01 Stunden kam sie dennoch als Gesamt-14. ins Ziel. "Über die Zeit habe ich mich aber geärgert."

Fünf Wochen später griff sie die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und den abschließenden Marathon noch einmal an. Beim Ostseeman in Glücksburg blieb Rexin unter zehn Stunden, obwohl das Streckenprofil deutlich anspruchsvoller war. Doch das war eben nur zwei Wochen vor der Hochschul-Meisterschaft. Eine gezielte Vorbereitung gab es daher nicht. Ernst nehmen wollte das FAU-Team, Schmidt und Rexin gemeinsam mit Gabriel Bauernfeind sowie Peter Kösters, den Wettkampf dennoch.

Schwimmen und Radfahren sind geschafft: Larissa Rexin nach ihren Top-Disziplinen vor dem Wechsel auf die Laufstrecke.

Schwimmen und Radfahren sind geschafft: Larissa Rexin nach ihren Top-Disziplinen vor dem Wechsel auf die Laufstrecke.

"Bei dem DHM messen wir uns mit Athleten, die ähnlich viel investieren können wie wir", sagt Rexin. In der Bundesliga starten auch viele Profis, darunter beispielsweise die ehemalige Erlangerin Anne Haug, die natürlich viel mehr Zeit haben für ihr Training. Rexin und Kösters hingegen studieren Medizin, Schmidt Molekulare Medizin und Bauernfeind Maschinenbau. "Das ist alles sehr anspruchsvoll." Dennoch findet das Quartett die Zeit, im Rahmen der Turnverein-Triathleten zu trainieren.

Schnellste Laufzeit

Wie gut, zeigte sich bei der DHM in Essen. Mit der schnellsten Laufzeit holte Anna Schmidt den Tagessieg in der Einzelwertung der Frauen. Rexin wurde Zweite. Bauernfeind und Kösters kamen im Männerfeld auf Rang 22 und 28. Noch am selben Tag startete das FAU-Team zudem in der neu eingeführten Mixed-Staffel. Im Supersprint musste dabei jeder Athlet 300 Meter schwimmen, fünf Kilometer Rad fahren und 2,5 Kilometer laufen.

Rexin sollte sich auf Position eins so weit wie möglich vorarbeiten und übergab als Erste, Kösters fiel auf Rang vier zurück, Schmidt rannte wieder auf Position eins vor. "Derjenige, der am meisten alles geben kann, sollte am Schluss laufen", sagt Rexin. Bauernfeind jedoch musste sich starker Konkurrenz erwehren. Luis Hesemann, der für Bonn in der Bundesliga startet, überholte den Erlanger deutlich. Somit kam die FAU auf Rang zwei.

"Unser Ziel war, mit dem Team aufs Podium zu kommen", sagt Rexin. Dabei geht es auch darum, die Zuschüsse der Uni für solche Events zu sichern. "Das ist auch an die Leistung gekoppelt." Umso besser also, dass Larissa Rexin nach dem DHM-Sieg im Vorjahr wieder auf Rang zwei kam, geschlagen nur von ihrer Teamkollegin Anna Schmidt.

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