Die Wehrinsel-Brücke in Baiersdorf ist eingebrochen

22.11.2016, 16:42 Uhr
Die Wehrinsel-Brücke in Baiersdorf ist eingebrochen

© Klaus-Dieter Schreiter

„Die Brücke schaut aber komisch aus“ dachte sich Arnold Tenta aus Wellerstadt, als er am Sonntagmorgen zufällig an der Brücke vorbei kam. Und Recht hatte er: Der westliche, der Insel nahe Holzpfeiler war in sich zusammengebrochen, das Holz zersplittert. Augenscheinlich waren die Balken völlig verrottet. Die Brücke hängt nun stark durch und ist nicht mehr befahrbar. Tenta holte sofort die Feuerwehr, und die sperrte das Bauwerk, nachdem die Fachleute es eingehend inspiziert hatten, mit Bauzäunen und Flatterbändern ab.

Wie Arnold Tenta erzählt, hatte das THW, in dem er Mitglied ist, vor gut 30 Jahren die Pfeiler schon einmal erneuert und sie tief in das Flussbett gerammt. Tenta hatte damals selbst mit seinem Gabelstapler die Bohlen drauf gelegt. Der Igelsdorfer Dieter Wagner weiß sogar, dass früher schon einmal ein Landwirt dort eingebrochen war. Seinen Traktor habe er damals noch hinüber fahren können, der Anhänger sei aber eingekracht. Zu Schaden gekommen war aber glücklicherweise niemand. Nun also ist es wieder passiert, allerdings offenbar ohne dass jemand darüber gefahren war.

Eigentümer der Brücke ist die Regnitz Stromverwertung (RSV), an der die Erlanger Stadtwerke, die Stadtwerke Forchheim und die Bayernwerk AG zu je einem Drittel beteiligt sind. Die RSV betreibt dort das Wasserkraftwerk, das, wie Stadtwerkevorstand Wolfgang Geus sagt, 1923 von einer Bauerngenossenschaft errichtet wurde. Damals sei auch die Insel künstlich entstanden, weil man an dem Knick der Regnitz für den Auslauf des Kraftwerks einen parallelen Wasserlauf gebaut habe. Später hat die RSV das Wasserkraftwerk gekauft und ist damit als Rechtsnachfolger für das Kraftwerk auch Eigentümer von Insel und Brücke geworden.

Weil man um den schlechten Zustand der Brücke gewusst habe, sei sie erst kürzlich von einem Gutachter inspiziert worden, sagt Geus. Der habe gemeint, sie würde noch bis zum nächsten Jahr halten. Für 2017 seien 300 000 Euro für die Erneuerung in den Haushalt eingestellt worden. Dass sie nun doch eingebrochen ist, sei „eine große Überraschung“, zumal erst kürzlich noch Heuballen hinüber gefahren worden seien. Weil innerhalb der RSV ohnehin schon Gespräche darüber laufen, wie die Konstruktion für eine neue Wehrinselbrücke aussehen soll, müsste laut Geus der Baubeginn für die neue Brücke bald erfolgen.

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