Die Zweifel einer Gotteskriegerin

24.9.2014, 19:10 Uhr
Die Zweifel einer Gotteskriegerin

© Foto: Ludwig Olah

„Da sind Menschen, die seit Jahrzehnten in großem Chaos gelebt haben — und dann kommt da plötzlich jemand daher und weiß, wo es langgeht“, erläutert Dramaturgin Linda Best, wenn es darum geht, den Reiz von Friedrich Schillers 1801 uraufgeführten Drama „Die Jungfrau von Orelans“ zu beschreiben. Denn anschließend arbeitet der Dichter am historischen Stoff rund um die Johanna und dem Hunderjährigen Krieg heraus, was passiert, wenn ein scheinbar auserwählter Mensch auf einmal Zweifel bekommt. Nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist. Schließlich hat das Theater Erlangen als Spielplan-Motto für die aktuelle Spielzeit die „Verantwortung“ als Leitmotiv gewählt.

Und aktuelle Bezüge zu den drängenden Themen der Gegenwart sind eben so schnell gefunden. Linda Best nennt Stichwörter wie „Fanatismus“ oder „Gotteskrieger“. Inszeniert wird das Stück, das morgen am Markgrafentheater Premiere hat, von Thomas Krupa. Der renommierte Regisseur arbeitete bereits an vielen Theatern im deutschsprachigen Raum, darunter das Theater Basel, das Schauspiel Frankfurt, das Berliner Hebbel Theater, die Oper Krefeld und das Schauspiel Dortmund.

Sein Bühnenbild wird vor allem aus Licht und Nebel bestehen. Ein wichtiger Bestandteil der rund zwei Stunden wird auch das Sound-Konzept sein, mit dem eine „eigene Welt“ geschaffen werden soll.

Gearbeitet wird eng am Text. „Trotz vieler Streichungen. Wir nehmen Schiller sehr ernst!“, betont Best. „Wir wollen eine große Direktheit in die Sprache hineinbekommen. Sie soll nicht abgehoben wirken.“

Die Titelrolle übernimmt Ensemble-Mitglied Violetta Zupancic. Spielen mus sie eine vielschichtige Figur. Die Entscheidung für die junge Schsuspielerin fiel erst während der Ausarbeitung des Inszenierungs-Konzepts. Best: „Ich bin mir sicher, dass sie ihre Sache gut machen wird!“

Karten im Vorverkauf u.a. an der Theaterkasse (Theaterstr. 1, Tel. 0 91 31/86 25 11) oder in der EN-Geschäftsstelle.

www.theater-erlangen.de

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