Digitaler Zwilling von Siemens hilft Unternehmen

21.3.2018, 15:00 Uhr
Digitaler Zwilling von Siemens hilft Unternehmen

© Udo B. Greiner

Bis zum Jahr 2020 wächst der weltweite Datenbestand auf 44 Zettabyte, etwa 50 Milliarden Geräte werden vernetzt sein. Die Digitalisierung ist schon heute der entscheidende Treibriemen für die Wirtschaft, ohne die gewinnbringende Zukunft nicht möglich ist. Schon bisher sind Tausende Firmen vom Markt verschwunden, die der Digitalisierung nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt haben.

Die Siemens AG, als führender Partner der weltweiten Industrie bei der Digitalisierung, koordiniert von Erlangen aus das globale Geschäft. In der Frauenauracher Straße hat die Division "Digital Factory" ihren Sitz, von wo aus 51 500 Mitarbeiter gesteuert werden, die 11,4 Miliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Sie ermöglichen ihren Kunden mit maßgeschneiderten Lösungen eine nahtlose datentechnische Verbindung zwischen Entwicklung, Produktion und Lieferanten.

Ein wichtiger Partner dabei ist die Siemens-Division "Process Industries and Drives" mit Sitz in Nürnberg und weltweit 44 800 Mitarbeitern, die 8,9 Milliarden Euro Umsatz generieren. Sie hilft Unternehmen, die Produktivität messbar zu erhöhen und die Produkte schneller zu präsentieren.

Dritter im Bunde bei Siemens: die Division "Energy Management" in Erlangen (12,3 Milliarden Euro Umsatz, 53 300 Mitarbeiter mit 100 Fertigungsstätten in über 90 Ländern), einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten, Systemen und Lösungen für die Übertragung und Verteilung elektrischer Energie wie Anlagen für die Niederspannungs- und Verteilnetze, Smart Grids und dezentrale Energieversorgungsanlagen.

Jan Michael Mrosik, CEO der Divison "Digital Factory", bei einer Pressekonferenz in Herzogenaurach: "Der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit ist die Integration und Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette."

Alle drei Divisionen werden sich bei der Hannover-Messe vom 23. bis 27. April auf einem 3500 Quadratmeter großen Messestand präsentieren und an Beispielen aus den Branchen Aerospace, Automotive, Food & Beverage, Electronics und Maschinenbau, Chemie, Fiber und Öl & Gas veranschaulichen, wie Unternehmen jeder Größe und Branche mit individuellen Lösungen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können – durch höhere Flexibilität, Effizienz, Qualität und kürzere Markteinführungszeiten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der "digitale Zwilling" – ein Abbild von Produkt, Produktion und Performance.

Dieses entsteht während der Engineering-Phase und wird über den Anlagen-Lebenszyklus hinweg aktualisiert und mit weiteren Daten angereichert. Damit lassen sich Wartung und Instandhaltung deutlich verbessern. Entscheidende Vorteile ergeben sich bei der Inbetriebnahme von Anlagen.

In der Praxis lässt sich diese um bis zu 60 Prozent beschleunigen. Fehlerquellen können frühzeitig identifiziert und rechtzeitig behoben werden – "durch eine komplette Echtzeit-Simulation, bevor die Anlage baulich in Angriff genommen wird". In der Praxis bedeutet dies, dass eine Großanlage etwa in Nürnberg virtuell erschaffen und danach mit allen gemachten Erfahrungen in China real aufgebaut werden kann – mit entsprechender Zeit- und damit Kostenersparnis.

Siemens "Energy Management" zeigt außerdem, wie Unternehmen mit einem eigenen dezentralen Energiesystem ihre Bedarfsspitzen ausgleichen, schwankende Energiepreise nutzen und zusätzliche Einnahmen generieren können.

Die Entwicklung in Deutschland untermauert die These: 1990 lieferten rund tausend zentrale Großkraftwerke den Strom, 2017 waren es 1 600 000 individuelle Produzenten, angefangen von Photovoltaikanlagen auf Hausdächern und den auf der ganzen Republik verteilten Windrädern.

Keine Kommentare