Diskussionen drehen sich in Marloffstein im Kreis

6.3.2018, 18:00 Uhr
Diskussionen drehen sich in Marloffstein im Kreis

© Klaus-Dieter Schreiter

Flächennutzungsplan und Bebauungsplan sind eigentlich fertig, Bodengutachten und andere notwendige Gutachten wurden erstellt, und auch ein Umlegungsverfahren für die Grundstücke ist bereits erledigt. Für diese Arbeiten sind laut Bauverwaltungsamt der Verwaltungsgemeinschaft Uttenreuth bislang rund 96 000 Euro aufgelaufen, die teilweise von der Gemeinde getragen wurden.

Auch Bebauungskonzepte hat die Gemeinde erstellen lassen und sie den Anliegern in mehreren Besprechungen vorgestellt. Die sind aber offenbar nicht bereit, eine Kostenübernahmeerklärung für die Planungs- und für die Erschließungskosten zu unterschreiben.

Die Grundstückseigentümer wollen, so war aus dem Bauverwaltungsamt zu erfahren, zunächst auch die Höhe der Erschließungskosten wissen. Die aber könnten erst ermittelt werden, wenn die Planung fertig sei, sagt der Leiter des Sachgebiets Liegenschafts- und Abgabenverwaltung in der Verwaltungsgemeinschaft, Frank Weber. Die Diskussionen drehen sich darum seit Jahren im Kreis.

Zuletzt wurde nach umfangreichen Diskussionen im Gemeinderat im Jahre 2016 beschlossen, eine "kleine Lösung" anzustreben. Damit ist das Mischgebiet nahe den Wiesen der Wunderburg mit etwa sieben bis acht Bauplätzen entfallen. Einfluss auf diese Entscheidung hatte offenbar ein "Geruchsgutachten", das einen größeren Abstand zur Wunderburg vorgeschlagen hatte.

Auch weil einige Eigentümer der Grundstücke vor einiger Zeit nach einer internen Versammlung offenbar einen, wie es das Ratsmitglied Thomas Pöhlmann während einer der letzten Ratssitzungen ausdrückte, "rüpelhaften" Brief an die Verwaltung geschrieben hatten, hat der Gemeinderat nun offenbar die Nase voll. Mehrheitlich hat er in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Aufstellungsbeschlüsse für das Gebiet Ringgarten/Steinberg aufzuheben und das Bauleitplanverfahren einzustellen.

So ganz wollte der Gemeinderat die Tür jedoch nicht zuschlagen. Darum ist gleichzeitig in einem zweiten Beschluss entschieden worden, den Vollzug des ersten Beschlusses für acht Wochen auszusetzen. Während dieser Frist haben die betroffenen Grundstückseigentümer eine letzte Möglichkeit zur Abgabe einer Zustimmungserklärung.

Erst nach erfolglosem Ablauf der Frist soll die Verwaltung den Beschluss zur Aufhebung des Bauleitplanverfahrens vollziehen. Dann aber wäre das Baugebiet endgültig ad Acta gelegt.

Bürgermeister Eduard Walz bestätigte auf Anfrage, dass die Gemeinde nach wie vor daran interessiert sei, das idyllisch gelegene Areal als Baugebiet zu erschließen, auch weil Marloffstein ein gewisses Wachstum benötige.

In dem Gebiet "Ringgarten/Steinberg" könnten immerhin rund 30 neue Einfamilienhäuser entstehen. Interesse an dem Baugebiet hat die Gemeinde aber auch, weil dort eine Hochwasserabflussmulde realisiert werden könnte, durch die Starkregen von der Marloffsteiner Höhe abgeleitet werden könnten. Zudem könnte der Kanal in der Rosenbacher Straße entlastet werden. Wenn das neue Baugebiet "Ringgarten/Steinberg" nicht kommen sollte, muss sich die Gemeinde dafür andere Lösungen überlegen.

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