Dormitz braucht Kitaplätze — aber wo?

18.3.2018, 18:00 Uhr
Dormitz braucht Kitaplätze — aber wo?

© Karl Heinz Wirth

Gemäß dem Gemeinderatsbeschluss vom Dezember 2017 wurde im Rahmen des ISEK ein alternativer Kindergartenstandort durch das Büro Plan&Werk am Rathaus geprüft und in der Gemeinderatssitzung konzeptionell vom Planungsbüro den Räten vorgestellt. Denn in der Gemeinde besteht dringend der Bedarf für eine Erweiterung des Kindergartens um ein bis zwei Gruppen.

Dafür wird zurzeit ein Standort am östlichen Ortsende diskutiert. Das Planungsbüro kann diesen Standort aus städtebaulicher Sicht jedoch nicht befürworten. So wurde als Alternative ein Standort im Bereich des Rathauses untersucht, da er in der Ortsmitte liegt und von allen Seiten gut erreichbar ist. Da durch das Rathaus, eine Arztpraxis, den Bauhof, die Bank, den Spielplatz, das Sportgelände und die benachbarte Schule eine öffentliche Nutzung vorhanden ist, bietet es sich an, den Standort mit einem Kindergarten zu ergänzen. Als Synergieeffekt könnte man das leerstehende Bäßlerhaus durch eine öffentliche Nutzung aktivieren, erklärte Franz Ullrich vom Planungsbüro.

Bessere Fördermöglichkeiten

"Der Standort für die Kindergartenerweiterung am Rathaus erhöht die Fördermöglichkeiten für andere Maßnahmen zur Aufwertung der Ortsmitte betonte er. Mit der Kindergartennutzung lassen sich innerörtliche Wegeverbindungen, Freiräume und Parkplätze sinnvoll verbinden. Im Rahmen der Städtebauförderung ist die Stärkung und Attraktivitätssteigerung der Ortsmitte das Ziel", betonte Ullrich. Zwei Konzepte hatte das Planungsbüro ausgearbeitet. Beim ersten Konzept "Hof" würde das Bäßlerhaus dem Kindergartenneubau im Bauabschnitt 1 weichen. Im EG würden zwei Gruppen und eine gewerbliche Einheit untergebracht. Das OG könnte für weitere Kindergartengruppen oder als Erweiterung für Rathausbüros genutzt werden. Rathaus und Bauhof würden durch den Zusammenschluss mit dem Neubau Kindergarten verbunden, wodurch ein geschützter Hof im Innenbereich entstünde.

Im Bauabschnitt 2 werde der Bauhof im EG zum Kindergarten für zwei Gruppen und im OG zum Bürger- und Ratssaal umgebaut so der Vorschlag des Planungsbüros. Das zweite Konzept gleicht im Wesentlichen dem ersten Entwurf, mit dem Unterschied, dass sich der Neubau und die Bestandsgebäude zu drei Baukörpern gruppieren und gemeinsam einen Platz formen der sich zur Straße hin öffnet. Beide Entwürfe berühren den Rand des Überschwemmungsgebietes mit Wasserstand unter 10 Zentimeter, sind leicht zu finden und gut sichtbar, da sie sich direkt an der Sebalder Straße befinden.

Komplizierter Weg

In der Diskussion stellte sich heraus, dass es ein komplizierter und kostenintensiver Weg ist. Um eine Kostenschätzung abgeben zu können, fehlten noch belastbare Zahlen, meinte Ullrich. Der Bereich gegenüber dem Rathaus auf der Sebalder Straße sollte in die Gestaltung einbezogen werden. Durch Umgestaltung der Verkehrsfläche solle der Verkehr beruhigt werden, erklärte er; damit könnte man einen belebten Ort schaffen.

Der bestehende Bauhof am Rathaus wurde von den Räten als städtebaulich nicht vorteilhaft bewertet, diesen könnte man sich an einem anderen Standort (Gewerbegebiet Langenau) besser vorstellen. Während Gemeinderätin Lydia Bänsch (FW) den Standort am Rathaus "Kinder gehören in die Mitte der Gesellschaft" den Vorschlag des Planungsbüros ebenso wie Bürgermeister Holger Bezold (FW) favorisierte, war mehrheitlich die Meinung der Räte anders.

Nach sachlicher Diskussion kam man zu dem Schluss, eine neue Dorfmitte ja, jedoch ohne Kindergarten, dieser wäre an einem Platz mit mehr Erweiterungsmöglichkeiten empfehlenswerter. Bei der namentlichen Abstimmung stimmten vier Räte für den Kindergarten am Rathaus und sieben dagegen. Nun sind die Gemeinderäte gefordert einen neuen Standort zu suchen. Weiterverfolgen will man nun den Standort Veilchenweg und dort die Bauleitplanung anpassen.

 

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