Duo hat in Erlangen eine neue Familie gefunden

13.2.2018, 17:24 Uhr
Duo hat in Erlangen eine neue Familie gefunden

© Foto: Michael Müller

Alles machen Lukas Biemüller und Robin Straßberger (noch) nicht gemeinsam. Doch Kegeln ohne den anderen, das kennen die beiden Neu-Brucker nicht. Biemüller begann als Achtjähriger in Ebermannstadt zu kegeln, Straßberger, immerhin zwei Jahre älter, begann ebenfalls dort mit dem Sport. "Wir waren eigentlich immer zusammen in einer Mannschaft", erinnert sich Biemüller. Der gemeinsame Wechsel zum FSV sei trotzdem Zufall gewesen.

"Ich habe früher oft in Bruck zugeschaut. Steffen (Habenicht, Spielertrainer, d. Red.) hat mich dann gefragt", sagt Biemüller. "Als dann noch ein Platz in der Mannschaft frei wurde, habe ich Robin vorgeschlagen." Also waren sie doch wieder zusammen, beim Sprung aus der Bezirksliga B in die zweite Bundesliga. "Ich habe im Vorfeld viel darüber nachgedacht, ob ich den Verein wechseln soll." Mehr als zehn Jahre war Biemüller bei den Ebser Keglern. "Ich bin dort quasi aufgewachsen, es war wie eine kleine Familie."

Doch eines war dem 19-Jährigen auch klar: "Ich hatte Bock auf die zweite Liga. Ich habe mir das zugetraut. Man weiß ja, was man kann. Und ich dachte mir: Entweder du packst das oder eben nicht." Seit Saisonbeginn ist Biemüller nun Teil des Zweitliga-Teams, aktuell ist der Bundesliga-Absteiger Tabellenfünfter. Damit sind die Brucker voll im Soll, denn in diesem Jahr soll es nicht nur um Platzierungen gehen, sondern auch darum, junge Kegler zu integrieren. Lukas Biemüller ist der Jüngste in der Mannschaft.

"Ich bin der Kleine, klar." Manch ein Teamkollege könnte als sein Vater durchgehen. "Doch das macht mir keine Probleme. Die Teamkollegen wissen, was in mir steckt. Und sie wissen auch, dass einem jungen Spieler noch die Konstanz fehlt." Von Spiel zu Spiel aber werde das besser.

"Das Niveau ist schon anders als in der Bezirksliga. Nervös war ich vor meinem ersten Einsatz trotzdem nicht wirklich. Vielleicht auch, weil ich allgemein meine Nervosität gut zurückhalten kann", sagt Biemüller. Am Samstag hat der Youngster sogar einen besonders guten Tag erwischt. Beim 7:1 gegen Victoria Bamberg II gewann er einen Mannschaftspunkt, 613 Holz standen am Ende für ihn zu Buche. "Das ist für mich nicht alltäglich", gibt der 19-Jährige zu.

Druck zum Schluss

2016 war er als U18–Junior Deutscher Vizemeister im Einzel und Bayerischer Meister, 2012 feierte Biemüller in der B-Jugend mit der Mannschaft die Deutsche Meisterschaft. Sein Bestwert sind 638 Holz. Seine Leistung in der zweiten Liga auf die Bahn zu bringen, ist dennoch etwas anderes — auch wenn es gegen Bamberg scheinbar leicht war. Bruck hatte schon deutlich geführt, ehe Biemüller überhaupt erstmals ein paar Kegel umstoßen durfte.

Michal Bucko im Startpaar sowie Kai-Uwe Baer und Robin Straßberger hatten ihre Mannschaftspunkte bereits geholt. Auf der Bahn neben Biemüller gewann Heiko Gumbrecht. "Ich musste den Sieg ins Ziel bringen. Das gibt eine gewisse Sicherheit, baut aber auch Druck auf", sagt der 19-Jährige. Spielt man am Schluss schlecht, "könnte es ja nochmal spannend werden". Doch das wurde es nicht, Bojan Dukic hatte mit seinen 580 gegen den jüngsten Brucker keine Chance. "Ich bin in Erlangen total zufrieden, es fühlte sich hier gleich an wie eine Familie." Natürlich nicht ohne Robin Straßberger.

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