Durchfahrt durch Baustelle Bayernstraße in Erlangen möglich

14.6.2018, 13:00 Uhr
Durchfahrt durch  Baustelle Bayernstraße in Erlangen möglich

© Klaus-Dieter Schreiter

Ein "extrem hohes Potenzial an Bedenken und Missstimmung" habe es im Vorfeld für die geplante Sanierungsmaßnahme gegeben, stellte Thomas Gebhardt vom Tiefbauamt der Stadt in der Sitzung des Stadtteilbeirates für Bruck und den Anger fest. In teilweise aggressiven Schreiben sei er ziemlich heftig beschimpft worden wegen der geplanten dreiwöchigen Vollsperrung der Bayernstraße. "Die meisten Bedenken aber sind grundlos", stellte er fest. Und das hatten auch die rund 40 Bürger während der Sitzung am Ende einer zum Teil emotional geführten Debatte verstanden.

Die Bayernstraße werde zwar komplett gesperrt, aber man könne als Anlieger trotzdem in Schrittgeschwindigkeit durch die Baustelle fahren, obwohl man eigentlich während der Bauzeit keinen Anspruch darauf habe, mit dem Auto bis zum eigenen Grundstück zu kommen, sagte Gebhardt. Die Bauarbeiter würden die Anwohner uneingeschränkt unterstützen. Auch mit der Polizei, den Rettungsdiensten und der Feuerwehr sei alles abgeklärt. Die Missachtung des Durchfahrtverbotes, das an der Einfahrt zur Bayernstraße am Büchenbacher stehen wird, werde toleriert.

Allerdings könne die Fahrbahn während der voraussichtlich 24 Stunden dauernden abschließenden Asphaltierungsarbeiten nicht genutzt werden. Damit die Anwohner trotzdem zu ihren Häusern kommen können, wird die Unterführung unter die A73 hindurch für Pkw geöffnet, der Verkehr wird durch eine Ampel geregelt.

Während dieser Zeit, so der Vorsitzende des Beirates, Martin Jürgen Müller, werde die Feuerwehr sogar ein Löschfahrzeug innerhalb des Wohngebietes stationieren, um den Brandschutz sicherzustellen.

Weil die Anwohner die Freigabe der Fuß- und Radwegunterführung für Pkw kritisch sehen, gab es verschiedene Vorschläge, wie man die Zufahrt während dieser 24 Stunden anders realisieren kann. Doch sowohl die generelle Öffnung der Pommernstraße über den Fuß- und Radweg zur Äußeren Brucker Straße hin, als auch die Nutzung des Neumühlstegs seien verkehrstechnisch nicht machbar und gefährlich, erläuterte Gebhardt.

Wenn es wirklich notwendig sei, dann würden Feuerwehr und Rettungsdienst auch über die frisch asphaltierte Fahrbahndecke fahren, konstatierte er. "Wir werden alles tun damit es funktioniert". Würde man bei der Fahrbahndeckensanierung mit einer halbseitigen Sperrung arbeiten, würde die Maßnahme doppelt so lange dauern, die Kosten würden um 30 Prozent steigen (Anm. der Red: rund 70 000 Euro), und die Anwohner hätten exakt dieselben Einschränkungen, sagte Gebhardt

Allerdings scheint das Seniorenheim an der Pommernstraße zumindest während der voraussichtlich 24-stündigen Asphaltierungsarbeiten komplett abgeschnitten zu sein, weil die Arbeiten auch den Kreisel am Ende der Bayernstraße mit einschließen. Eine Bewohnerin übergab darum eine Unterschriftenliste an Gebhardt, der allerdings klar machte: Die Maßnahme wird auf jeden Fall wie geplant durchgezogen.

Er wusste zwar, dass es eine Lösung für die täglich zum Seniorenheim fahrenden Pflegedienste und für Essen auf Rädern gibt, kannte die Details allerdings nicht. Jedoch schlug er vor, bei Bedarf über den Fuß- und Radweg zur Äußeren Brucker Straße zu fahren. Stadtrat Christian Lehrmann, selbst Polizist, bestätigte dann auch: "Die Polizei hat Verständnis dafür".

Am Ende der teilweise emotionalen Diskussionen lobten mehrere Anwohner Thomas Gebhardt und sein Sanierungskonzept sogar. Ein Ergebnis gab es schließlich auch noch: Zukünftig sollen die Stadtteilbeiräte über Beschlüsse des Bau- und Werkausschusses der Stadt direkt informiert werden.

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