Eckental: Hilfe für jeden in Not

Scott Johnston

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13.4.2017, 17:00 Uhr
Agnes Betzler (links) und Verena Zepter beraten Menschen bei Schwierigkeiten in nahezu allen Lebenslagen, jetzt in der Eschenauer Hauptstraße 13.

© Scott Johnston Agnes Betzler (links) und Verena Zepter beraten Menschen bei Schwierigkeiten in nahezu allen Lebenslagen, jetzt in der Eschenauer Hauptstraße 13.

Das Team um die Sozialpädagoginnen Verena Zepter und Agnes Betzler war schon seit längerem auf der Suche nach einer größeren Unterkunft mit zentraler Lage und gutem Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr. Als der Hospizverein seinen Sitz von der Eschenauer Haupt- in die Ambazac Straße verlagerte, sprang man gern als Nachmieter ein.

"Zum einen konnten wird jetzt das Ambiente deutlich hübscher als zuvor einrichten, was eine angenehmere Atmosphäre bei den Gesprächen schafft. Zum anderen lassen sich zeitgleich mehr Termine für eine ungestörte Beratung vereinbaren", freut sich Agnes Betzler.

Das Themenfeld ist breit gefächert. Verena Zepter: "Wir helfen jedem, der sich in Not befindet — unabhängig von Nationalität oder Konfession. Wenn der Fall zu speziell ist, geben wir Tipps, an welche Einrichtung sich der Betreffende wenden kann."

Die einzige Einschränkung besteht darin, dass der Klient im Landkreis Erlangen-Höchstadt wohnen muss, da entsprechende Zuschüsse fließen. In anderen Landkreisen oder in den Großstädten existieren jedoch vergleichbare Angebote.

Unterstützung gibt es bei der Beratungsstelle in Eckental nicht zuletzt im Umgang mit Behörden. So wird darüber aufgeklärt, welche Leistungen wie beantragt werden. "Wir helfen auch beim Ausfüllen der Formulare und beim Einholen von Nachweisen. Mit dem Behördendeutsch kommt schließlich nicht jeder klar.", so Verena Zepter.

Egal, ob Arbeitslosengeld I und II, 450-Euro-Jobs, Wohngeld, die Befreiung von Zuzahlungen, Rundfunkgebühren, Rente, Behinderung oder Krankheit: Die Fachfrauen der Caritas achten darauf, dass nichts übersehen oder ein Fehler begangen wird.

Wohnraum fehlt

Ein großes Problem besteht laut Verena Zepter derzeit darin, dass es für viele immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Da kaum in den sozialen Wohnungsbau investiert werde, litten darunter besonders Familien und Alleinerziehende. Selbst Bezieher mittlerer Einkommen suchten oft vergeblich nach einer Wohnung, die sie sich leisten können.

Wenn es zu einem Konflikt mit dem Vermieter kommt, bietet sich die Beratungsstelle als Vermittler an. Kontoführung, Kredite, Schulden und der richtige Versicherungsschutz sind Gebiete, zu denen beraten wird.

Um finanzielle Schwierigkeiten besser in den Griff zu kriegen, hat der Caritasverband für die Stadt Erlangen und den Landkreis jüngst ein Haushaltsbuch entwickelt, das umsonst ausgehändigt wird. Hiermit bekommt man einen prima Überblick über dieAusgaben, die sich in Bezug zu den Einnahmen setzen lassen.

Auf dieser Grundlage können weitere Maßnahmen angegangen werden, damit nicht länger deutlich vor Monatsende das Geld ausgeht. "Wir helfen natürlich auch bei der psychischen Belastung, die mit einer Notlage einhergeht. Viele genieren sich, wenn man ihnen ansieht, dass sie arm sind", erläutert Verena Zepter.

Immer mehr Menschen, gerade auf dem Land, hätten deshalb mit Vereinsamung zu kämpfen: "Wir sind manchmal die einzigen, zu denen noch ein Kontakt vorhanden ist. Über private Sorgen zu reden, gilt besonders in kleinen Dörfern häufig als Tabu."

Ein neutraler Ansprechpartner ist ebenfalls hilfreich, wenn es in der Ehe oder Partnerschaft kriselt. Agnes Betzler: "Wir haben als Ziel, dass die Paare selbst herausfinden, welche Lösung für sie am sinnvollsten ist. Bei Streit hat es sich bewährt, in die Rolle des anderen zu schlüpfen und die Situation einmal aus dessen Perspektive zu sehen, wodurch oft der Weg zu gegenseitigem Verständnis geebnet wird."

Regelmäßig lädt die Caritas auch zu Vorträgen in Eckental ein. Bei der nächsten Veranstaltung am Mittwoch, 26. April, behandelt Rechtsanwältin Lucia Sperber um 16 Uhr beispielsweise die wichtigsten Fragen bei Trennung und Scheidung.

Untergebracht sind in den neuen Räumen auch die Erziehungs- sowie die Drogen- und Suchtberatung. Die Angebote sind kostenlos; die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.

Termine sollten am besten telefonisch über die Rufnummer (09126) 281095 vereinbart werden. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage www.caritas-erlangen.de

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