Eckental ist bereit für ein neues Tennis-Wunder

28.10.2017, 10:00 Uhr
Maximilian Marterer könnte in Eckental vielleicht der Sieg gelingen.

© Sportfoto Zink / WoZi Maximilian Marterer könnte in Eckental vielleicht der Sieg gelingen.

Herr Slany, wie stolz sind Sie, das ATP-Challenger-Turnier seit so vielen Jahren veranstalten zu können?

Stolz, ich weiß nicht. Dieses Jahr bin ich 40 Jahre alt geworden. Bis dahin hatte ich mir Ziele gesetzt, die ich im Leben schaffen wollte. Das war nun schon ein komischer Punkt, wenn du so viel abhaken kannst.

ATP-Turnier, eigene Tennisschule...

Meine Tennisschule gibt es seit 20 Jahren, mit dem House of Sports geht es uns beruflich sehr gut. Das Turnier ist eine sensationelle Veranstaltung. Und die Menschen, die das ausmachen. Es gibt Helfer, die siehst du das ganze Jahr nicht. Und dann Samstag um 9 Uhr stehen sie da und arbeiten für das Turnier 70 Stunden. Das ist so verrückt. Das treibt mich an.

Wenn Sie zurückdenken: Gibt es unvergessliche Momente?

Für mich als Selbstständigen ist es normal, viel zu arbeiten. Ich stehe morgens auf, mache Sport, dann arbeite ich bis 21 Uhr. Die neun Turniertage hingegen sind eine Sekunde. Freitag ist Aufbau, bis 3 Uhr nachts. Samstag um 9 Uhr fällt der erste Ball. Und dann stehst du plötzlich beim Finale. Zwischendrin ist nur ein Wimpernschlag. Du warst 70 Stunden wach, hast alles gegeben. Die Helfer, die Zuschauer, das pusht einen.

Ihr Turnier zieht auch deshalb immer junge Tennis-Talente an.

Turnierdirektor Marcus Slany.

Turnierdirektor Marcus Slany.

In diesem Jahr ist DAS deutsche Tennis Talent dabei, Rudi Molleker. Das Storyboard für mich: Der 17-jährige Youngster trifft auf Tommy Robredo, Superstar, erfahren, der jetzt noch einmal versucht, nach Australien zu kommen. Wenn die beiden aufeinandertreffen, das deutsche Wunderkind bei uns und wir haben ein Bild mit ihm. Molleker erinnert sich an Eckental als eines der Events, das ihn vorangebracht hat. Das wäre wunderbar.

Wer könnte in diesem Jahr für eine Überraschung sorgen?

Das Feld ist brutal. Doch es gibt für mich nur einen Sieger dieses Jahr. Der Maxi muss es machen.

Sie trauen dem Lokalmatador und ehemaligen Uttenreuther Maximilian Marterer den Sieg zu?

Ich will nicht den super-großen Druck aufbauen. Doch wenn du als Lokalheld nach Eckental kommst, als Top 100, zwei, drei Challenger gewonnen. Er schlägt gut auf, der Teppich müsste gut für ihn sein. Er spielt auch mit Dustin Brown Doppel.

Die Vorjahres-Finalisten Alex de Minaur und Steve Darcis haben quasi keine Chance?

Das Feld ist so stark, de Minaur muss sogar die Qualifikation spielen.

Es wird also spannend. Dennoch schon einmal ein Blick in die Zukunft: Wenn alles vorbei ist, nach dem Finale am 5. November: Legt sich ein Herr Slany auch mal auf die Couch?

Wir haben sechs intensive Wochen, dann Turnierwoche, drei Tage nach dem Turnier Nachbereitung. Danach geht’s nach Lanzarote. Da muss ich erst einmal zehn Tage ballern, meinen Sport nachholen. Triathlon-Urlaub ist gut für den Kopf. Anschließend bin ich top erholt für die Primetime-Phase der Planung fürs nächste Jahr.

Alle Infos, das Programm, die Spielpläne und Live-Ergebnisse finden Sie online unter www.challenger-eckental.de

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