Eckentalerin ist bereit für große Sprünge

3.2.2017, 06:00 Uhr
Eckentalerin ist bereit für große Sprünge

© Foto: Theo Kiefner

Wahrscheinlich gibt es nicht viele Mädchen, die Alexandra Wester nach einem Autogramm fragen. Viele Mädchen wissen wohl nicht einmal, wer das ist. Jasmin Maxbauer hingegen erzählt ganz begeistert von ihr und dem Autogramm, das sie bekommen hat. „Ich habe bei den Deutschen Meisterschaften geholfen, bei der Siegerehrung habe ich sie dann gesehen.“

Und natürlich wusste Jasmin Maxbauer ganz genau, wer Alexandra Wester war. „Man bewundert sie schon, wie gut sie springen kann.“ Wester ist eine deutsche Weitspringerin, weltweit ist sie auf Meisterschaften unterwegs. Und allein das macht sie zum Vorbild für Nachwuchssportlerinnen wie Maxbauer.

Viele Disziplinen

Die Leichtathletin der LG Eckental startet in ihrer Altersklasse U 18 selbst erfolgreich bei Meisterschaften. Dabei tritt sie in verschiedenen Disziplinen an: Dreisprung, Weitsprung, Staffel, Hürden, Crosslauf und im Mehrkampf. „Im Siebenkampf ist alles dabei, deshalb trainiere ich das auch.“ Die Sprung-Disziplinen aber liegen Maxbauer. „Sie gefallen mir auch besser als Langstreckenläufe.“

Also ist sie zuletzt auch auf Dreisprung umgestiegen. „Ich versuche, mich zu spezialisieren, auch wenn das Springen für den Körper eine große Belastung ist.“ Immer mal wieder hat die junge Sportlerin, die bereits seit zehn Jahren Leichtathletik betreibt, mit Knieproblemen zu kämpfen. In den entscheidenden Momenten allerdings ist sie fit.

2016 hat Maxbauer 36 Titel gewonnen. In diesem Jahr trat sie bei den Bayerischen Hallen-Meisterschaften an — und hat bei den Juniorinnen im Dreisprung natürlich wieder gewonnen. Zuletzt kam sie bei den Bayerischen Hallen-Meisterschaften der Frauen im Dreisprung und Weitsprung auf Rang zwei.

„Der Höhepunkt war die Deutsche Meisterschaft.“ Im Dreisprung belegte sie Rang sechs, im Weitsprung Platz acht und mit der Mannschaft schrammte die Eckentalerin im Siebenkampf als Vierte nur knapp am Podest vorbei. „Da war ich aufgeregt. Bei der Deutschen Meisterschaft war alles viel größer, eine Riesentribüne.“ Anders als bei Bayerischen Meisterschaften sind die Athleten auch nicht alle einzeln zum Wettkampf gekommen. „Wir sind gemeinsam zur Disziplin gelaufen, haben uns gemeinsam aufgewärmt. Das war gut, denn es nimmt einem die Angst.“

Damit die jungen Sportlerinnen nicht zu aufgeregt sind, trainieren sie auch den Wettkampfmodus. „Eigentlich müssen wir nicht an Mittelfränkischen Meisterschaften teilnehmen“, sagt Maxbauer. „Aber unser Trainer schickt uns trotzdem hin. Es ist Training unter Wettkampfbedingungen.“

Die Folge: Die Athletinnen sind quasi jedes Wochenende unterwegs. „Nebenbei gehe ich in die Schule, auf die FOS in Nürnberg. Fünfmal pro Woche habe ich Training. Zeit für Anderes bleibt nicht.“ Die Eltern aber würden sie immer gut unterstützen. „Aber ich freue mich immer aufs Training, denn dort treffe ich alle meine Freunde. Die machen auch alle Leichtathletik.“ Früher waren die Sportlerinnen noch gemeinsam auf der Schule, jetzt sehen sie sich im Training und zu den Wettkämpfen.

Training auf Video

Maxbauer ist zudem Teil des Bayerischen Landeskaders für Sprung-Disziplinen. „Das erste Mal war ich mit 15 dabei.“ In München finden nun regelmäßig Lehrgänge statt. „Das ist gut, denn dort gibt es spezialisierte Trainer, die einem nochmal Tipps geben.“ Dass die Eckentalerin dann auch auf ihre bayerischen Kontrahentinnen trifft, sieht sie positiv: „Wir tauschen uns aus, besprechen Techniken gemeinsam.“

Im kommenden Jahr will sich Maxbauer auf den Dreisprung konzentrieren. „Zweimal rechtes Bein, einmal linkes. Es ist sehr anstrengend, weil man das Bein wechseln muss.“ Trainiert werden Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Sprint und Technik. „Mein Coach filmt meine Sprünge. Das analysieren wir dann.“

Auch Videos von Weltklasse-Springern schaut sich Maxbauer immer wieder an. Sie muss Kleinigkeiten verbessern. „Das Bein soll beim Absprung gestreckt und nicht geknickt sein, der erste Sprung flach und weit.“ Um das umzusetzen, braucht es Geduld und Ehrgeiz. Jasmin Maxbauer hat beides — wie ihr Vorbild Alexandra Wester.

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