Effeltrich: Männerballett mit Akrobatik

20.2.2017, 11:00 Uhr
Effeltrich: Männerballett mit Akrobatik

© Alexander Hitschfel

Keine leichte Aufgabe hatte die Fachjury am Freitagabend bei der neunten Auflage des Männerballettwettbewerbes. Wie gewohnt war die Mehrzweckhalle in Effeltrich auch diesmal wieder bis auf den letzten Platz ausverkauft; man hätte auch einige Hunderte Eintrittskarten mehr verkaufen können.

Sieben Männerballetts aus dem Landkreis Forchheim und den benachbarten Landkreisen trafen sich zum Duell um die "Männerballett-Krone". In wochen-, ja sogar monatelangem Training hatten sich die Männerteams vorbereitet und zeigten nun, was sie mit ihren Trainern erarbeitet hatten.

Den Eisbrecher machte an diesem Abend das Männerballett der Steiner Schlossgeister, die im Auftrag ihrer Majestäten Sebastian dem Ersten und Manuela der Ersten auf Geheimmission geschickt wurden.

Als zweites Männerballett wurden dann die Brucker Gaßhenker — der Patenverein des Effeltricher Fosanochtsvereins — auf die Bühne geholt. Sie begeisterten mit ihrem Showtanz nicht nur das Publikum, sondern überzeugten auch die neunköpfige Jury. Am Ende landeten die Brucker Gashenker mit ihrem Showtanz, der "Cowboy und Indianer" betitelt war, nämlich ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Der Tanz, angelehnt an den Film "Schuh des Manitu", enthielt eben alles, was zu einer Erstplatzierung notwendig war. Zum einen schwierige Choreographien, gespickt mit einer ganzen Reihe an Sportakrobatik-Elementen: Die Tänzer bauten nicht nur riesige menschliche Pyramiden, sondern bestachen auch durch schöne Hebefiguren und weitere nicht ungefährliche Akrobatikeinlagen. So ließen die Brucker einen ihrer Tänzer durch die Luft fliegen, um ihn dann wieder aufzufangen. Außerdem transportierten sie auch eine Friedensbotschaft, die nicht nur musikalisch, sondern choreographisch mit einer Weltkugel auf der Spitze der Menschenpyramide transportiert wurde.

Den nächste Tanz präsentierten dann die Mafiosis aus Ebermannstadt, die mit "Mafiaboss" Gerhard Fickert antraten und einen Bandenkrieg zweier befeindeter Mafia-Gruppierungen auf die Bühne brachten. Kein Wunder, dass es da ziemlich wild zuging und sogar eine hübsche Bardame durch einen Pistolenschuss niedergestreckt wurde. Premiere war der Auftritt des Männerballetts von Pinzberg, das das Publikum mit seinem "Kampf der Titanen" bestens unterhielt. Das Kräftemessen zwischen den Göttern Zeus und Amor kam auf den dritten Platz.

Effeltrich: Männerballett mit Akrobatik

© Alexander Hitschfel

Außer Konkurrenz startend, zeigte das Effeltricher Männerballett als Gastgeber, was ihm zur Idee "Party im Supermarkt" eingefallen war und erfreute mit viel nackter Haut die überwiegend weiblichen Besucher. Glänzend präsentierten sich auch die Kersbacher Posthalter, die im Jubiläumsjahr des Stadtteils unter dem Motto "Highway to hell" tanzten und als harte Rocker auf Rollern in die Effeltricher Mehrzweckhalle einfuhren. Zu sehen waren dann auf der Bühne aber nicht nur harte Jungs, sondern auch Bräute — und schließlich ließen "Die Kersbacher" noch die Hochzeitsglocken läuten.

Völlig losgelöst von der Erde präsentierten sich die Heroldsbacher Narren, deren Männerballett mit einer gebastelten Rakete den Flug auf den Mars antrat und gemeinsam mit einem grünen Marsmännchen, welches plötzlich aus der Versenkung auftauchte, eine flotte Sohle auf Parkett legte. Als letzte durften dann die Hollfelder auf die Bühne, die verkleidet als adrette Schulmädchen in bunten Schuluniformen bei Lehrer Kurt zum Sexualkunde-Unterricht anrücken mussten. Kein Wunder also, dass es bei den Hollfeldern kräftig in der Kiste rappelte.

Am Ende war dann Bruck auf Platz Eins, Hollfeld auf Platz Zwei, Pinzberg auf Platz Drei.

Die restlichen Teams teilten sich die vierten Plätze. Auch wenn sich jetzt der ganze Faschingsspuk wieder langsam seinem Ende nähert, freut man sich in Effeltrich schon auf das nächste Jahr, wenn es dann wieder heißt: "Es ist Effeltricher Fosanocht, die schönste Zeit im Johr".

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