Effeltrich will den Rathausplatz neu gestalten

16.10.2016, 06:00 Uhr
Effeltrich will den Rathausplatz neu gestalten

© Foto: Dagmar Niemann

Zu Beginn der Sitzung vereidigte Bürgermeisterin Kathrin Heimann den neuen Gemeinderat Erich Bauer, der nach dem Ausscheiden von Christoph Wurmthaler für die DEL nachgerückt war. Der neue Gemeinderat wird in Zukunft auch die Aufgaben eines Verbandsrates in der paritätisch besetzten Verbandsversammlung der Leithenberg-Gruppe zur Wasserversorgung übernehmen, da der DEL in diesem Gremium zwei Mitglieder zustehen; Bauers Vertreterin ist Susanne Lasch-Siebold.

Bereits in der letzten Gemeinderatssitzung hatte die neue Schulleiterin Silke Schür in Bezug auf das vom Gemeinderat gewünschte Raumnutzungskonzept auf die Erfahrungen der Experten für Schulentwicklungsprozesse bei der Firma LernLandSchaft hingewiesen.

Karin Doberer, Gründerin und Geschäftsführerin der Firma, stellte sich dem Gemeinderat vor. Auf der Basis der Grundidee, dass Lernkultur, Raumkultur und Teamkultur zusammengehören, erarbeitet sie seit 15 Jahren neue Konzepte, um in einer offenen Schule die Schüler auf die Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels und der Globalisierung vorzubereiten. Die Lernziele des 21. Jahrhunderts, durch die den Schülerinnen und Schülern etwa auch Schlüsselkompetenzen wie Kommunikation und richtiges Sozialverhalten vermittelt werden sollen, sind mit Hilfe der verschiedensten Unterrichtsformen fächer- und jahrgangsübergreifend in den Blick zu nehmen. Dafür ist eigenmotiviertes Lernen in einer neuen Lernumgebung, in neu gestalteten Räumen notwendig. Wie sähe das in Effeltrich aus?

Karin Doberer hat darauf keine pauschale Antwort gegeben. Sie erläuterte, dass diese erst das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses sein könne, bei dem Lehrer, Eltern, Elternbeirat, Förderverein und Gemeinderat an der Fragestellung arbeiten: Wie wollen wir auf der uns zur Verfügung stehenden Gesamtfläche modernes Lernen für rund 80 Schüler gestalten?

Um dies herauszufinden, bietet die Firma LernLandSchaft beispielsweise einen öffentlichen Impulsvortrag à 500 Euro oder halbtägige Workshops à 1020 Euro an. Drei solcher Workshops müssten wohl stattfinden, um einen auf Effeltrich zugeschnittenen Masterplan aufzustellen. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen verschob der Gemeinderat in den anschließenden nicht öffentlichen Teil der Sitzung.

Keine Bebauung

Danach wurde erneut über die Frage diskutiert, ob es in Bezug auf die Umgestaltung des Areals nördlich des Rathauses inklusive des Festplatzes günstiger und zweckdienlicher sei, einen Architektenwettbewerb oder einen Investorenwettbewerb durchzuführen. Nachdem für beides Argumente vorgetragen worden waren, votierten die Räte schließlich mit großer Mehrheit für einen Architektenwettbewerb.

Anders als das Gebiet nördlich des Rathauses ist das Gebiet südlich des Rathauses, genauer: der Rathaus-Vorplatz, gärtnerisch durchgestaltet. Mit geschickt platzierten Bäumen und Büschen auf verschiedenen, durch Stützmauern gesicherten Ebenen, mit einem Brunnen, einem Pavillon und verschiedenen Sitzgelegenheiten stellt er ein repräsentatives Ensemble dar, das dem Rathauseingang vorgelagert ist.

Nach Meinung der Räte würde eine Überbauung dieses Grundstückes allen Zielen einer sinnvollen Ortsgestaltung zuwiderlaufen. Deshalb wurde festgesetzt, dass hier keinerlei Bebauung erfolgen darf. Dieser Beschluss fassten die Gemeinderäte einstimmig.

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