Effeltricher Fasalecken tanzten den Winter aus

12.2.2018, 11:00 Uhr
Effeltricher Fasalecken tanzten den Winter aus

© Harald Hofmann

Begonnen hatte das Treiben schon am feuchttrüben Sonntagmorgen in der Effeltricher Baumschule Kupfer. In mühevoller und langwieriger Arbeit wurden junge Männer in Stroh gewickelt und gebunden, bis sie sich in furchterregende Strohbären verwandelt hatten.

Mittags wurden dann die strohigen Winterbären dort von den Fasalecken aus der Scheune geholt. Weiß gekleidet, mit bunten Bändern verziert, mit bestickten Gürteln und kunstvoll aus Buchsbaumzweigen geflochtenen hohen Kronen ausstaffiert, symbolisieren sie den Frühling.

Die langen Peitschen stellen, wenn man den Forschern Glauben schenken darf, Fruchtbarkeitssymbole dar, dienen nun aber auch dazu, die widerspenstigen Bären zur Wehrkirche zu treiben. 

Dort mussten es sich die wilden Strohgesellen gefallen lassen, von den Fasalecken und ihren Trachtenmädchen zu den fröhlichen Klängen der Trachtenkapelle umtanzt zu werden.

Zum Höhepunkt des Geschehens ging es dann mit dem "Winter" per Transporter weiter nach Baiersdorf, wo mit ihm kurzer Prozess gemacht wurde. Dort wurden die Bären mit lautem Peitschenknallen der schmucken Fasalecken hinunter zum Linsengraben dirigiert.

Hier hatten die Winterbären keine Chance, den dichten Zuschauerring, darunter auch Baiersdorfs Bürgermeister Andreas Glaster und seine Effeltricher Amtskollegin Kathrin Heimann, zu durchbrechen. 

Flugs wurde den erschöpften Bären das nasse Strohfell abgezogen und in Brand gesetzt, was nur mühsam gelang. Während die verschwitzten Ex-Bären ihren Durst mit Bier löschten und unter "Allamoschee"-Rufen über die qualmende Glut sprangen, umtanzten die Fasalecken mit ihren "Madli" im Triumph das glimmende Stroh – Winter ade!

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