Ehrenamtliche Coaches helfen in Eckental Schülern

22.2.2017, 15:00 Uhr
Ehrenamtliche Coaches helfen in Eckental Schülern

© Tilmann Ochner

Als vor einigen Tagen an den bayerischen Schulen die Zwischenzeugnisse ausgegeben wurden, schrillten in so mancher Familie wieder einmal die Alarmglocken. Entsprechen die schulischen Leistungen nicht den Erwartungen oder Anforderungen, wird dann schnell der Ruf nach Nachhilfe laut.

Um kurzfristig akute Lücken zu füllen, mögen Nachhilfestunden hilfreich sein, als langfristige Lösung empfiehlt sich jedoch eine Unterstützung durch sogenannte Schülercoaches, wie sie auch an der Eckentaler Mittelschule angeboten wird. Diese Coaches sind erwachsene Personen aus den Gemeinden Eckental, Heroldsberg und Kalchreuth, die ehrenamtlich und völlig kostenlos Schüler in ihren letzten Schuljahren begleiten und betreuen.

Die interessierten Schüler entscheiden dabei selbstständig und freiwillig, ob sie diese Begleitung in Anspruch nehmen wollen. Etliche Coaching-Modelle in Deutschland sind nur bestimmt von der Verbesserung der Schulleistungen und der Vermittlung einer beruflichen Ausbildung, das im fränkischen Großraum praktizierte Konzept ("Das Cadolzburger Modell") verfolgt dagegen einen ganzheitlichen Ansatz mit den drei Säulen Persönlichkeit, Schule und Ausbildung.

Anlässlich einer Spendenübergabe zu Gunsten der Eckentaler Schülercoaches – Bürgermeisterin Ilse Dölle brachte einen Scheck anonymer Spender mit in die Schule – stellten Peter Held, Initiator des Modells, Thomas Bühl, Teamleiter in Eckental, sowie Schulrektor Werner Albert die Arbeit des Coachings vor. Außerdem berichteten einige der ehrenamtlichen Helfer von der erfolgreichen Begleitung der Hauptschüler.

Während die Bürgermeisterin besonders den ehrenamtlichen Einsatz der "Menschen vor Ort für Menschen vor Ort" in Eckental lobte und den guten Zusammenhalt von Gemeinde, Schule und Schülercoaches hervorhob, betonte Rektor Albert die große Hilfe der Coaches, die von ihm sowie vom Elternbeirat ausdrücklich unterstützt wird.

Initiator Peter Held machte deutlich: "Die Schulkinder müssen diese Art der Hilfe wollen. Diese Patenschaften fördern bei jungen Menschen die Stärkung und Entwicklung der eigenen Potenziale und somit Schlüsselqualifikationen wie persönliche, emotionale und soziale Fähigkeiten. Ganz wichtig ist uns dabei die Stärkung des Selbstwertgefühls und die Entwicklung zur Eigenverantwortung. Wir geben den jungen Menschen Mut als ‚Partner auf Augenhöhe‘, ohne dabei in Konkurrenz zu den Eltern zu treten."

Der Eckentaler Teamleiter Thomas Bühl, der mit seinen derzeit zehn festen Coaches rund 15 Prozent Schüler betreuen kann, ergänzte: "Wir möchten Vorteile auch für die Eltern bieten, sind uns aber ebenso bewusst, dass dies keine ad-hoc-Arbeit ist, sondern langfristig gewährleitet sein muss.

Nur so können wir auf kameradschaftlicher Basis Lernverhalten und Stärken fördern und letztlich dabei helfen, den richtigen Beruf für die Schüler zu finden."

Für dieses ehrenamtliche Engagement werden weitere Coaches gesucht, die gern zwei bis drei Stunden in der Woche mit den jungen Menschen verbringen möchten, einfach als erwachsener Freund, also als ganz normaler Mensch ohne besondere Ausbildung, aber mit gesundem Menschenverstand. Zwei Abendveranstaltungen Anfang April geben allen Interessierten weitere Informationen zum Schülercoaching an der Eckentaler Mittelschule.

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