Einsatz für bedürftige Kinder lohnt sich

16.4.2014, 07:00 Uhr
Einsatz für bedürftige Kinder lohnt sich

© Patrick Pleul/dpa

„Es gibt viele Familien oder auch Alleinerziehende mit Kindern in Erlangen, die zwar nicht HartzIV, aber trotzdem sehr wenig Geld bekommen“, weiß Ute Hirschfelder. Hinzu komme, dass der Bedarf durch Hartz IV nicht weniger geworden sei.

Von materieller bis hin zu emotionaler Armut – mit der Lebenswirklichkeit bedürftiger Kinder befasst sich die engagierte Betreuerin des Sonderfonds ständig. Und sie erfährt immer wieder, dass sich der Einsatz lohnt. Zum Beispiel dann, wenn wieder einmal eine alleinerziehende Mutter vor ihr steht und sich für den kostenlosen Nachhilfeunterricht ihrer Kinder bedankt, für den sie selbst das Geld nicht auftreiben könnte. Ein Lichtblick sei auch, dass es in Erlangen viel ehrenamtliches Engagement gebe – dass sich immer wieder Menschen finden, die eben zum Beispiel Nachhilfe erteilen, ohne Geld dafür zu wollen.

Zuschüsse möglich

Bildungsprojekte wie „Lernen nach 1“ an der Hedenus-Mittelschule oder der Lernclub an der Mönau-Grundschule liegen Ute Hirschfelder besonders am Herzen. Und die Rückmeldung aus den Schulen zeigt ihr, dass die Projekte gut ankommen. Die Lehramtsstudenden, die Kinder und Jugendliche aus problematischen familiären Verhältnissen fit für die Schule machen, seien jedenfalls höchst willkommen. Die Teilnahme für die Schüler ist freiwillig. 80 von ihnen nehmen allein an der Hedenus-Mittelschule das Angebot wahr.

Dass im letzten Schuljahr von 28 Schülern in den M-Klassen immerhin 27 auch tatsächlich die Mittlere Reife schafften, hat schließlich alle Beteiligten gefreut – und die Initiatorin des Sonderfonds wertet es auch als einen Erfolg des Nachhilfeprojekts.

Das erfolgreiche Bildungs-Projekt Hoch-Spannung, das die Firma Siemens finanziert und zusammen mit dem Sonderfonds durchgeführt hat, hat erstmals im vergangenen Schuljahr Jugendliche für Technik begeistert. Etabliert, aber weiterhin bei Grundschülern beliebt ist das Projekt „Zauberhafte Physik“.

Unterstützt werden über das reine Lernen hinaus auch andere Bereiche der Bildung. Zuschüsse für Klassenfahrten ermöglichen, dass auch Kinder aus bedürftigen Familien dabei sein können. Durch die Übernahme von Patenschaften wird Kindern der Besuch von Musikunterricht möglich gemacht. Und im Notfall gibt es Geld für Kleidung oder Schuhe. Das „Sommercamp“ der Bürgerstiftung bietet Kindern in den großen Ferien ein anspruchsvolles Programm.

Den Zusammenhalt von Eltern und Kindern ohne die Ablenkung von Fernsehen und ähnlichem fördern Elternwochenenden, wie sie die sonderpädagogische Spielstube Eggenreuther Weg alle vier Wochen veranstaltet. Ein Konzept, das Ute Hirschfelder sehr überzeugend findet. „Hier würde ich die Hilfe gern auch auf andere Einrichtungen ausweiten, falls diese ähnlich vorgehen“, sagt sie.

In den letzten Jahren haben engagierte Bürger durch Spenden, Patenschaften oder ihre ehrenamtliche Arbeit das Wirken des Kinderfonds ermöglicht – und auf diese Weise das Leben in ihrer Stadt mitgestaltet. Finanzielle Zuwendungen gab es außerdem von verschiedenen Firmen, dem Soroptimist International Club, den Freimaurern, dem Zontaclub und anderen. Beim Benefizkonzert des Sonderfonds am 22. Juni in der Matthäuskirche hofft Ute Hirschfelder wieder auf Spenden.

Spenden an den Sonderfonds „Kinderarmut“ sind möglich über folgende Konten: Sparkasse Erlangen, BLZ 76350000, Konto 60008028; Raiffeisen Volksbank Erlangen-Höchstadt, BLZ 76360033, Konto 19291.

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