Erkundungstour durch die „fränkische Wüste“

24.7.2012, 00:00 Uhr
Erkundungstour durch die „fränkische Wüste“

© Bernd Böhner

Erlanger Schülerinnen und Schüler haben jetzt eine Woche lang die Möglichkeit, sich mit dem Leben in der „fränkischen Wüste“ auseinanderzusetzen und sich zu informieren.

Insgesamt 17 Schulklassen werden in dieser Woche den Sandlebensraum erforschen. Die Schüler werden mit besonderen Behältern ausgestattet, mit denen sie allerlei Tiere für kurze Zeit einfangen dürfen, die am Rand der geschützten Fläche leben. So können sie die Tiere beobachten, und eventuell auch anfassen ohne ihnen Schaden zuzufügen.

Seltene Tiere

Außerdem erkunden die Schülerinnen und Schüler bei ihren Aktionen unter anderem, wie der Wasser- und Nährstoffhaushalt und die spezifischen klimatischen Bedingungen einer baumlosen Sandoberfläche funktionieren.

Der Sandlebensraum, bekanntermaßen auch „fränkische Wüste“ genannt, beherbergt viele seltene und besondere Tiere, wie zum Beispiel die blauflügelige Ödlandschrecke. Sie ist inzwischen das „Wappentier“ der Sandlebensräume in Mittelfranken. Den Schülern soll während der dreistündigen Führungen und Aktionen zum Mitmachen ein gutes Verhältnis zur Umwelt nahegelegt werden sowie ein wacher und bewusster Umgang.

Das ist natürlich auch für das 2001 ausgewiesene Naturschutzgebiet sehr wichtig. „Die Erhaltung dieses Gebietes wird nur gelingen, wenn sein ökologischer Wert auch allgemein anerkannt wird“, so Bürgermeisterin Birgitt Aßmus während ihrer gestrigen Eröffnungsrede am Info-Pavillon.

Die Besucher des Naturschutzgebietes dürfen im Frühling und Sommer nicht in jeden Winkel des geschützten Areals, weil es Vögel gibt, die ihre Nester auf der Erde anlegen. Damit der Nachwuchs nicht gestört und gefährdet wird, meidet man ihre Nähe.

Der Exerzierplatz ist kein isoliertes Gelände, sondern ein wichtiger Bestandteil der „Sandachse“. Die „Sandachse“ ist ein Biotopverbund der Sandlebensräume, der sich entlang der großen Flusstäler durch ganz Franken erstreckt.

Pflanzen bewahren

Sandlebensräume entstehen durch Wind und Flüsse, die ihren Lauf geändert haben. Es gibt nur noch sehr wenige von ihnen, weil Täler und flache Gebiete überwiegend mit Häusern und Straßen bebaut wurden. Wenn mehr Sandlebensräume geschützt würden, könnte man viele Pflanzen und Tiere bewahren, denen ausschließlich Sandflächen als Lebensraum dienen, so die Bürgermeisterin.

 

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