Erlangen: Bald gibt es wieder Spargel

20.3.2016, 11:00 Uhr
Erlangen: Bald gibt es wieder Spargel

© Manuela Meyer

Der Wind pfeift noch recht kühl durch Oberndorf. Zum Glück schützen weiße Planen die zarten Spargelpflanzen, die in den nächsten Wochen ihre Köpfe aus dem Erdboden recken sollen. Der Spargelbauer im Ort, der 50-jährige Hans Rudolph, ist zuversichtlich: Anfang April kann geerntet werden. Durch die Doppelfolien auf den Spargeldämmen kann die Temperatur gesteuert und das Wachstum des Spargels beschleunigt oder verlangsamt werden – je nachdem, wie der Frühling ausfällt.

Erlangen: Bald gibt es wieder Spargel

© Foto: Harald Sippel

Der typisch fränkische Sandboden in Oberndorf stellt einen Bauern bei vielen Gemüsesorten zwar vor eine Herausforderung, dem Spargel aber gebe der sandige Boden erst seinen guten Geschmack: „Die Leute kommen für den Spargel zum Teil sehr weit hergefahren“, erzählt Rudolphs Frau Renate, 51.

Keine angemessenen Preise

Die Oberndorfer Familie baut zwar auch Roggen, Mais und Hirse auf ihren Feldern an, Geld verdienen lasse sich aber nur mit dem Spargel. „Die Strukturen in der Landwirtschaft passen einfach nicht mehr“, sagt Renate Rudolph. Spargel sei das einzige Lebensmittel, wofür die Einkäufer noch einen angemessenen Preis zahlen würden.

Nach einem Spargel-Lehrgang entschieden sich die Rudolphs, das Gemüse auch in der letzten Veredlungsstufe anzubieten: Sie bauten eine alte Scheune in eine Gastwirtschaft um und servieren dort ihren Morgentau-Spargel — frisch vom Feld in den Kochtopf. Auch Fleisch und Karpfen vom eigenen Hof gibt es dort. „Regionaler geht’s echt nicht mehr“, sagt Hans Rudolph.

Hoffest am 1. Mai

Verschiedene Spargel-Varianten können zudem am Spargel-Erlebnistag am 1. Mai auf dem Hof der Rudolphs, der genau auf halber Strecke zwischen Erlangen und Baiersdorf liegt, ausprobiert werden. Wer so lange nicht warten will: Ab dem ersten Tag der Saison verkaufen die Rudolphs ihren Spargel auch im Hofladen (Oberndorf 12, Infos unter: www.morgentauspargel.de).

Ob die Stangen dann als Salat oder heiß serviert mit zerlassener Butter und Schnittlauch ihre endgültige Bestimmung finden: Bis Johanni, am 24. Juni, haben Fans des edlen Gemüses ja genügend Zeit, reichlich Rezepte auszuprobieren.

Die Geschichte von Oberndorf war nicht immer vom Spargel bestimmt. Einst waren die Acker Schauplatz eines Krieges zwischen Baiersdorf und Oberndorf, später war der Ort für seinen legendären Badesee bekannt, den besonders FKK-Fans schätzten. Die ganze Geschichte lesen Sie in SamSon, dem digitalen Magazin der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung, unter www.samson-magazin.de

1 Kommentar