Erlangen: Bande hatte es auf Lastwagen abgesehen

ERLANGEN - Das Schöffengericht unter dem Vorsitz von Richter Wolfgang Gallasch hat fünf Männer zu Freiheitsstrafen von jeweils neun Monaten wegen versuchten schweren Bandendiebstahls mit Sachbeschädigung verurteilt. Die Strafen werden zur Bewährung ausgesetzt.

Die Angeklagten, die sich alle seit November 2015 in Untersuchungshaft befunden hatten, gestanden die Tat gleich zu Beginn der Hauptverhandlung. Die Fünf hatten sich demnach in der Nacht des 4. November 2015 zur Raststätte Steigerwald an der A 3 begeben, um dort die Ladung von geparkten LKW zu stehlen. Sie hatten zu diesem Zweck die Planen von zwölf LKW aufgeschnitten, um die Ladung zu überprüfen und nach geeignetem Diebesgut zu suchen. Der Sachschaden betrug dabei jeweils rund 100 Euro.

Bevor die Angeklagten eine geeignete Ladung gefunden hatten wurden sie alle – einschließlich eines in einem PKW schlafenden Helfers – gegen zwei Uhr früh entdeckt und festgenommen.

Die Mindeststrafe für den Versuch des schweren Bandendiebstahls ist eine Freiheitsstrafe von drei Monaten. Staatsanwalt Thomas Hölzlein beantragte für die Angeklagten in Anbetracht der verschiedenen Vorstrafen Freiheitsstrafen zwischen zwölf und 15 Monaten. Die Strafverteidiger der Angeklagten beantragten dagegen eine Haftdauer zwischen drei und fünf Monaten.

Sie betonten insbesondere die Härten, die die Angeklagten in der Untersuchungshaft erlitten hätten. So hat sich laut der Rechtsanwältin ein Mithäftling in der Zelle ihres Mandanten erhängt.

Aus Sicht des Gerichts, so betonte Richter Wolfgang Gallasch, rechtfertigen die wenigen, länger zurückliegenden, Vorstrafen einiger Angeklagter es nicht, eine schwerere Strafe auszusprechen als für diejenigen, die nicht vorbestraft sind. Zu Gunsten aller Angeklagter, so der Richter weiter, sprechen insbesondere die Geständnisse, aber auch der eher geringe Schaden. Auch der – für einige der Angeklagten erste – Hafteindruck durch die Untersuchungshaft sei zu berücksichtigen.

Alle Angeklagten wurden deshalb zu Freiheitsstrafen von neun Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt werden. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre.

Das Urteil ist rechtskräftig, da Angeklagte wie auch die Staatsanwaltschaft auf Rechtsmittel verzichtet haben.