Erlangen: Bergkirchweih-Gelände ist Sanierungsfall

31.1.2017, 06:00 Uhr
Erlangen: Bergkirchweih-Gelände ist Sanierungsfall

© Harald Sippel

Der Erich-Keller zeigt sich derzeit in einem bedauernswerten Zustand. Das alte Geländer hinter dem Podest für die Musikkapelle ist abgerissen, die Sandsteinmauer, die das Fundament für das Geländer abgab, teilweise abgebrochen.

Ein Bauunternehmen ist im Auftrag des städtischen Tiefbauamts dabei, neue Fundamente dort anzulegen, wo die alten für die geplanten Neukonstruktionen höherer Sicherheitsgeländer nicht tragfähig genug sind.

Die punktuellen Arbeiten werden sich in den nächsten Monaten auch an den anderen Kellern fortsetzen. Sie sind Teil einer Strategie des städtischen Bauamtes, das Bergkirchweihgelände in seinem baulichen Zustand und Grünbestand für die unterschiedlichen Nutzungen nachhaltig zu entwickeln und in seinem Bestand zu sichern.

Insbesondere sollen einerseits die Belange der Betreiber der Bergkirchweih dabei berücksichtigt und die Sicherheit der Besucher gewährleistet werden – ein Vorhaben, das bei der letzten Bergkirchweih zu einer nicht allen Besuchern gefallenden Hilfskonstruktionen mit höheren Geländern geführt hatte.

Bei Untersuchungen der Substanz des Kirchweihgeländes hatten die damit befassten städtischen Dienststellen und Gutachter festgestellt, dass der bauliche Zustand des Bergkirchweihgeländes „größtenteils“ als marode und „zum Teil baufällig“ zu bezeichnen ist und deshalb der Sanierung bedarf. Dies treffe insbesondere auf bestehende Mauern, Umwehrungen und Geländer, Treppen, Wege, Hangbereiche, Kellerstollen sowie Ver- und Entsorgungseinrichtungen zu. Anders ausgedrückt: Das Bergkirchweihgelände ist – bei aller Idylle an ruhigen Tagen – ein schwer kranker Patient.

Vor allem die für die Durchführung der Großveranstaltung namens Bergkirchweih notwendige Infrastruktur bedarf einer geplanten und schrittweisen Erneuerung – immerhin müssen täglich bis zu 100 000 Besucher versorgt werden, müssen Rettungs- und Fluchtwege und Strom- und Wasserversorgung gesichert werden. Hinzu kommen eine ausreichende Beleuchtung, eine sinnvolle Beschilderung zur Leitung der Besucherströme, müssen sichere Sitzplätze angeboten werden und besteht Platzbedarf für Polizei und Rettungskräfte sowie für die technische Infrastruktur.

Und: Ein aktuelles Baumgutachten – das letzte vor acht Jahren hatte bereits zu einer merklichen Auslichtung des Baumbestandes auf dem Kirchweihgelände sowie zu Nachpflanzungen geführt – hat aufgezeigt, dass sich das Erscheinungsbild des Geländes in den kommenden Jahren durch die notwendige Fällung von Bäumen signifikant verändern wird. Da aber „eine Bergkirchweih ohne Bäume nicht vorstellbar ist“, wie es die frühere Umweltreferentin Marlene Wüstner gesagt hatte, wird es auch diesmal umfangreiche Nachpflanzungen geben.

Dazu informiert die Stadt am Mittwoch, 1. Februar, um 18.30 Uhr im Ratssaal (Rathaus, 1. Obergeschoss). Dabei werden das neue Baumgutachten und erste Grundzüge eines Entwicklungskonzepts für das Bergkirchweihgelände vorgestellt.

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