Erlangen: Das Sterben mit der Kamera begleitet

23.11.2014, 13:54 Uhr
Erlangen: Das Sterben mit der Kamera begleitet

© F.: Tuchtenhagen/privat

Viele Menschen haben noch nie einen Sterbeprozess begleitet und einen Toten gesehen oder berührt. Angst und Unsicherheit prägen demzufolge den Umgang mit dem Sterben. Dies hat gravierende Folgen auch für Kranke: Denn das Schweigen über den Tod verzögert es, Entscheidungen über Therapien oder eine palliative Versorgung zu treffen und erschwert die Möglichkeit, Wünsche für die Gestaltung des eigenen Abschieds zu äußern.

Dem Sterben ein neues Gesicht geben – weg von Tabuisierung und Institutionalisierung, hin zu einer offenen, selbstbestimmten, mutigen Kultur des Abschiednehmens von der Welt: Das möchten die Regisseurin Katharina Gruber, Kamerafrau Gisela Tuchtenhagen und vor allem die 45 Jahre alte Gesine Meerwein, die nach einer Krebsdiagnose und immer unerträglicher werdenden Schmerzschüben ihre beiden Freundinnen bat, ihren Sterbeprozess dokumentarisch zu begleiten.

Formen des Abschieds

Entstanden ist der knapp einstündige Dokumentarfilm „Bilder, die bleiben“, der in Baden-Württemberg auch für den Schulunterricht empfohlen wird. In Erlangen ist er jetzt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Langer Abend: Abschied und Tod“ – einer Kooperation der Volkshochschule mit dem Hospiz Verein Erlangen – am Dienstag, 25. November, um 18 Uhr im Großen Saal der VHS, Friedrichstraße 19, zu sehen. Der Eintritt beträgt fünf Euro.

Eintritt frei heißt es dagegen bei dem sich um 20 Uhr anschließenden Podiumsgespräch, in dem es um die heute möglichen Formen des Abschiednehmens von einem Verstorbenen sowie um konkrete Erfahrungen in Erlangen geht.

Es diskutieren Regisseurin Katharina Gruber, Heidi Petri (Standes- und Friedhofsamt), Marion Pliszewski (2. Vorsitzende Hospiz Verein) und Dieter Dolleschel (Trauerbegleiter). Moderiert wird der „Lange Abend“ von Ursula Diezel (Leitende Koordinatorin beim Hospiz Verein).

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