Erlangen: Ein einziger pöbelte gegen 150 Menschen

13.10.2015, 15:12 Uhr

Am Tag danach lässt sich vieles nicht (mehr) genau rekonstruieren. So ist nach Angaben von Kriminaloberkommissar (KOK) Timm Schneider nicht völlig geklärt, wer die 150 Personen waren, die sich am Montagabend mitten auf dem Schlossplatz versammelt hatten und auch nicht, aus welchem Grund sie sich dort trafen.

Sehr wahrscheinlich hat es sich bei der Ansammlung um eine so genannte Medi-Rally gehandelt, eine Art Schnitzeljagd, bei der Studenten in höheren Semestern und Fachschaftsmitglieder Studienanfänger mit ihrer Universitätsstadt vertraut machen. Eine solche Veranstaltung hat es am vergangenen Montag an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) gegeben, wie Pressesprecherin Susanne Langer bestätigt. 

 Am diesem Termin  bekamen die neuen Medizinstudenten einen Einführungskurs rund um das Studium. Am Abend stand ein „gesellschaftlicher Teil“, wie Pressesprecherin Susanne Langer sagt, auf dem Programm – eben jene Stadt-Rally, die durch Straßen und Kneipen führt.

Bierflasche zu Boden

Am Schlossplatz schließlich fühlte sich ein 33-Jähriger durch die Personengruppe wohl in seiner Ruhe gestört und pöbelte die 150 Mediziner (und womöglich auch weitere Passanten) am gegen 20.30 Uhr an, ehe er eine Bierflasche zu Boden warf. Der hinzugerufenen Streife gegenüber hat sich der Erlanger ebenfalls äußerst aggressiv verhalten, so dass er zur Dienststelle gebracht werden musste, so der Kriminaloberkommissar.

Da sich der Mann jedoch weiterhin in einem „psychischen Ausnahmezustand“ (Schneider) befand, wurde er in das Bezirksklinikum eingeliefert. Zu Straftaten ist es nach bisherigem Ermittlungsstand nicht gekommen.

Weitere Beschwerden über Störungen durch die Gruppe hat es nicht gegeben, sagt Schneider: „Die 150 Menschen waren friedlich.“