Erlangen: Eine 92-Jährige mauert nicht

15.4.2014, 11:54 Uhr
Erlangen: Eine 92-Jährige mauert nicht

© Klaus-Dieter Schreiter

„Mauern ist ein Fremdwort für mich“, lacht Maria Baumann. „Und wenn ich verliere, dann ist das auch nicht schlimm, es ist ja nur ein Spiel“. Das aber kommt nicht all zu oft vor, denn ihr Gedächtnis funktioniert noch bestens, ihre Taktik lässt manchen Gegner verzweifeln. Sie war mit 1500 Punkten sogar schon einmal Vereinsbeste, dabei ist sie erst seit acht Jahren Mitglied. Skat spielt die an den Masurischen Seen aufgewachsene, rüstige Pensionärin aber schon seit der Kindheit.

Sie hat es sich selbstredend auch nicht nehmen lassen, an dem offenen Turnier teilzunehmen, das der Mittelfränkische Skatverband zum 50-jährigen Jubiläum vom Erlanger Skatclub veranstaltet hat. Da hat es allerdings nur zum 75. und damit letzten Platz gereicht. Besser gemacht hat es Vereinskamerad Alfred Dornauer. Er wurde 13. und damit bester Erlanger, ist aber auch schon 40 Jahre im Verein. Dafür wurde er vom zweiten Vorsitzenden Gerhard Ramming, der Präsidentin des Bayerischen Skatverbands Annemarie Hasl, und von Stadtrat Stefan Rohmer, der auch noch 250 Euro für den Verein als Geburtstagsgeschenk von der Stadt dabei hatte, besonders geehrt.

Viele Meisterschaften

Sieger des Turniers wurde Rainer Warkentin von den Keinohrbuben Nürnberg, die auch die beste Mannschaft stellten. Die zweite Mannschaft vom Skatclub Erlangen belegte Rang sechs von 15 Teams, die erste Mannschaft wurde Elfte.

Gegründet wurde der 1. Skatclub Erlangen 1963 in der Gaststätte „Deutsche Eiche“ von sieben Männern, der Wirt der Gaststätte, Walter Rosenecker, war der erste Vorstand. Später wechselte man zur Gaststätte Süd, dann in den Volksgarten. Heute ist das Sportheim vom ATSV Heimat der 22 Mitglieder, die sich dort jeden Dienstag um 19.30 Uhr treffen. Der Mitgliedsbeitrag von drei Euro im Monat ist eher ein symbolischer, zumal es bei den vereinsinternen Wettbewerben auch noch schöne Preise zu gewinnen gibt.

Während seiner 50-jährigen Geschichte hat der Verein an zahlreichen Deutschen Meisterschaften teilgenommen, die beste Platzierung war Rang sieben. Wann das aber war weiß niemand mehr genau, denn alle Gründungsmitglieder sind inzwischen gestorben. Damit der stark überalterte Verein nicht irgendwann selbst stirbt suchen die Skatfreunde noch jüngere Mitglieder, die sich ganz unbürokratisch zu den wöchentlichen Treffen dazu gesellen können.

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