Erlangen: Großen Respekt für preiswürdiges Engagement

20.11.2014, 17:26 Uhr
Erlangen: Großen Respekt für preiswürdiges Engagement

© Foto: Malter/privat

Reichlich „Anerkennung und Respekt“ zollte Siemens-Sprecher Heinz Brenner in seiner Lobrede den Preisträgern für ihre breit gefächerte Arbeit, die beide schon seit vielen Jahren auf gänzlich unterschiedlichem Gebiet leisten und die den Menschen in der Region sehr zugute kommt.

Und Theaterleute wären natürlich keine Theaterleute wenn sie darauf nicht mit einer kleinen Kostprobe ihres Könnens antworten würden. „Theater ist“, war die kurze Szene überschrieben, mit der die Mummpitz-Akteure der kleinen Gästeschar im Siemens-Casino unterhaltsam nahebrachten, was sich so alles auf den Brettern, die bekanntlich die Welt bedeuten, für Themen, Konflikte und Freudiges abspielen können.

Andrea Marie Erl, künstlerische Leiterin des Theaters, skizzierte ergänzend zu dieser Einlage den nicht immer hürdenfreien Werdegang des freien Theaters von seiner Gründung als Studenten-Theater in 1980 an, über die durchaus bewegten Wanderjahre mit etlichen Höhen und Tiefen bis hin zum Jahr 2001, als man den „Kachelbau“ des ehemaligen Schlachthofs beziehen konnte und seither dort ein veritables Zuhause hat.

Über Grenzen hinaus bekannt

Die schrittweise Profilierung und Professionalisierung hat das Mummpitz-Theater, das in seinen Anfangsjahren eher vor einem jungen Publikum gespielt hat, doch längst über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Heute arbeitet das Theater unter anderem mit der Tafelhalle, dem Staatstheater Nürnberg und dem Theater Fürth zusammen und engagiert sich stark im pädagogischen Bereich. Unvermindert geblieben ist der Wille der Theaterleute, die „ganze Bandbreite des Lebens mit Leichtigkeit und Musik“ auf die Bühne zu bringen, so Erl. Und das lässt sich in den bislang 59 Eigenproduktionen leichterdings nachspüren.

Ein ganz anderes Feld bestellt „Der Puckenhof“ in Buckenhof. Und das ist wahrlich „keine leichte Arbeit“, wie Martin Leimert, Leiter der Einrichtung, meinte. Denn im Puckenhof kümmert man sich um Kinder und Jugendliche, die als „verhaltensauffällig“ gelten, die „schon mal abgestürzt sind“, die Entwicklungsstörungen haben und von daher ganz unterschiedlich betreut werden müssen. Zwischen 140 und 150 sind es derzeit. Etwa 40 Kinder davon sind dort stationär untergebracht, andere dagegen werden lediglich ambulant betreut — die EN berichteten bereits mehrfach. Leimert wies auf die lange Geschichte der Einrichtung hin, die 1850 eröffnet worden ist und als eine der ältesten Jugendhilfeeinrichtungen Bayerns zählt

Natürlich hat sich der Puckenhof weiter entwickelt und ist heute ein sehr differenzierter Jugendhilfeverbund mit einem breit gefächerten Angebot in den Bereichen Jugendhilfe und Schule. Dazu zählen unter anderem heilpädagogische Tagesstätten für Schul- und Vorschulkinder, therapeutischen Wohngemeinschaften oder auch eine Schule zur Erziehungshilfe. Mit den Kindern von Asylbewerbern ist jüngst eine neue Aufgabe für die Puckenhof-Leute dazu gekommen. Martin Leimert freute sich über den Förderpreis und nannte in schlicht eine „Krönung“.

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