Erlangen: „Ich möchte nirgendwo anders wohnen“

13.10.2015, 18:00 Uhr
Erlangen: „Ich möchte nirgendwo anders wohnen“

© Athina Tsimplostefanaki

ERLANGEN — Ausgedacht haben sie sich das Veranstaltungsformat zusammen: Sandra Kerkovius-Radde, die Leiterin des Bürgertreffs Isar 12, Christian Lehrmann, CSU-Stadtrat, und der SPD-Stadtrat Munib Agha — den politischen Frühschoppen in dem Stadtteiltreff im Anger. „Sicherheit“ hatten sie als Thema für den vergangenen Sonntag gewählt, und rund 25 Bürger aus dem Stadtteil waren in die Isarstraße gekommen.

Um einen langen Tisch saßen sie zusammen, Wasser, Apfelsaftschorle und alkoholfreies Bier gab es, und die Bereitschaft der beiden Stadträte den Bürgern zuzuhören, sich ihren Anliegen zu widmen und mit ihnen ernsthaft zu reden. Der Inhaber des Café Hezel schilderte dabei zum Beispiel Erfahrungen, die er gemacht hatte: Eine Gruppe junger Leute, die schon mehrmals unangenehm aufgefallen war, hatte abends auf seiner Terrasse randaliert und Tischbeine „zerdeppert“. Er betonte dabei, dass er die Vorfälle nicht erzählt habe, um allgemein über die Jugendlichen zu schimpfen. Christian Lehrmann, der im Hauptberuf Polizist ist, konnte die anderen Zuhörer beruhigen. „Das sei ein feste Gruppe von Jugendlichen“, die bei der Polizei bekannt sei. „Die Mehrheit der Jugendlichen ist anständig“. Deshalb bestehe kein Anlass zur Sorge.

Ein anderes Thema waren freilaufende Hunde. Was tun, wenn ein großer Hund auf einen zukommt und der Besitzer weit weg sei? Ob nicht eine Anleinpflicht helfen würde? Für einen bestimmten Zeitraum gebe die es im Wiesengrund, erklärte Munib Agha, eine generelle Anleinpflicht sei aber nicht möglich. Die Politik könne nicht alles regeln, meinte Lehrmann. Er setze da auch auf das Verantwortungsbewusstsein der Hundehalter.

Ein Diskussionspunkt war auch die Außenansicht auf den Anger als „sozialen Brennpunkt“. „Ich möchte nirgendwo anders wohnen“, meinte eine Frau. Ihr gefalle es im Anger. Sie bekannte sich ausdrücklich zu ihrem Stadtteil. CSU-Stadtrat Christian Lehrmann, der — wie er betont — auch gern im Anger lebt, pflichtete ihr bei: „Hier ist es nicht so anonym wie in anderen Stadtteilen.“

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