Erlangen: Ist ein Rosenbusch ein Rosenbaum?

30.7.2016, 10:00 Uhr
Erlangen: Ist ein Rosenbusch ein Rosenbaum?

© Egbert M. Reinhold

Dieser Rosenbusch, der fast bis in den ersten Stock gewachsen ist (das wird noch wichtig werden), blüht im Frühjahr und ist auch nur grün schön anzuschauen. Irgendwie Französisch, zumindest ein bisschen mediterran. Das findet auch Michaela Horstmann, die den Busch vor ihrem Haus gepflanzt hat. Aber: „Drei Mal gab es wegen der Rosen Probleme mit der Biomüll-Abfuhr“, schimpft sie. „Drei Mal wurden die Rosen sogar vom Fahrer des Müll-Wagens abgeschnitten“. Drei Mal habe sie sich bei der Stadt beschwert, drei Mal habe sie nichts mehr gehört. Das erste Mal wurden die Rosen vor einem Jahr gestutzt, das zweite Mal am 24. Mai und das dritte Mal jetzt.

Peter Langner, Leiter des Technischen Betriebs bei Stadt und somit für die Bio-Müllabfuhr zuständig, bestätigt die Anrufe von Michaela Horstmann, weist aber auch darauf hin, dass der Biomüll-Fahrer die Rosen nicht hätte stutzen dürfen. Wegen des Rosenbusches, der fast bis in den ersten Stock des Hauses gewachsen ist, und das „Lichtraumprofil“ des Biomüllwagens beeinträchtige. Das Lichtraumprofil ist eine definierte Linie etwa für die senkrechte Querebene eines Fahrweges. Die Rosen, die oben ein wenig überhängen, würden den Außenspiegel des Biomüllwagens verkratzen, und die Sicht des Fahrers würde eingeengt. Deshalb habe der Fahrer „einen Ast abgeschnitten“.

Außerdem sei die Einhornstraße so eng, dass der Müllwagen fast nicht durchkomme, sagt Langner. Wenn dann noch Autos an der Seite geparkt seien, werde die Straße „extrem eng“. Der Rosenbusch sei auch „eher ein Rosenbaum“.

Michaela Horstmann schwört, dass die drei Mal keine Autos in der Einhornstraße geparkt hätten. „Das Bio-Müllauto ist absichtlich links gefahren“, sagt sie. Wegen der gestutzten Rosen sei ihr zwar kein materieller Schaden entstanden, der ganze Vorgang „und das böswillige Verhalten kränkt mich aber“.

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