Erlangen: Millionen-Investition in Bewegung und Gesundheit

18.12.2017, 14:30 Uhr
Erlangen: Millionen-Investition in Bewegung und Gesundheit

© Erich Malter

Petra Niemczyk war überrascht, sagt sie, als sie am vergangenen Samstag Zeitung las. Eine ganze Seite lang ging es da im Lokalsport über die sehr unbefriedigende Hallensituation der Stadt für Vereine und Mannschaften. "Die haben die gleichen Probleme wie wir an der Schule", dachte sie sich.

Petra Niemczyk ist Verwaltungsleiterin der Franconian International School (FIS), einer Privatschule an der Ecke Röthelheimpark und Kurt-Schumacher-Straße. Über 700 Schüler gehen dort mittlerweile in englischsprachige Klassen, nicht nur in eine pro Jahrgangsstufe, sondern mittlerweile in drei – in mehreren Schularten. Darüber hinaus gibt es noch einen Kindergarten. Kurzum: Auch an der FIS deckt die bestehende, schuleigene Zweifach-Sporthalle längst nicht mehr den Eigenbedarf. "Es geht soweit", verrät Niemczyk, "dass wir uns in den Sportstunden mit Bewegungsräumen oder sogar Klassenzimmern behelfen müssen."

Keine gute Situation, bedenkt man, dass die Eltern der FIS-Kinder nicht wenig Schulgeld für die optimale Förderung ihrer Kinder investieren.

"Bei uns im Vorstand ist der Beschluss gereift, dringend eine weitere Sporthalle zu errichten", sagt Niemczyk. Ende November dann hat der FIS-Vorstand einen Bau beschlossen, entstehen soll die Halle auf dem schuleigenen Gelände an der Kurt-Schumacher-Straße. Dort, wo sich derzeit noch ein Rasensportplatz befindet. Dieser soll, verrät Petra Niemczyk, verkleinert und im Idealfall auch umgebaut werden: "Ein Kunstrasenplatz wäre eine gute Investition."

Ob nun in Funktionsbauweise eine Zweifach- oder eine Dreifachhalle entstehen wird, gilt es noch im Detail mit den Architekten zu klären. Im Spätfrühjahr sollen die Bagger anrücken, im Sommer 2019 die Eröffnung gefeiert werden. Eine Geschwindigkeit, die vielen Vereinsvertretern in Erlangen die Tränen in die Augen treiben dürfte. Auch eine kleine Tribüne soll die Sporthalle erhalten. Der Kostenrahmen liegt bei rund zwei Millionen Euro, sagt Petra Niemczyk — der Nutzwert hingegen dürfte weit höher liegen. Um die Finanzierung zu erleichtern, führt die FIS derzeit Gespräche mit dem HC Erlangen, der ja bekanntlich händeringend seit Jahren ebenfalls auf der Suche nach zusätzlichen Hallenzeiten ist. Die FIS sei wohl bereit für eine Kooperation, aber nur mit dem nicht-professionellen Bereich, den Kinder- und Jugendlichen.

"Wir verschließen uns nicht vor weiteren Partnern, wir bekennen uns ja auch zur Stadt Erlangen und helfen gern, wenn wir das können. Aber die Zusammenarbeit mit nur einem Großmieter würde die Logistik stark vereinfachen", sagt Petra Niemczyk.

HCE als Partner?

Carsten Bissel, Vorsitzender des Aufsichtsrats beim HC Erlangen, freut sich über die neue Halle. Jahrelang hatten nicht nur die Handballer auf

dringend benötigte, fehlende Hallenzeiten hingewiesen. Deshalb könne, so Bissel, "eine Lösung mit der FIS für uns nur zusätzliche Hallenzeiten bedeuten."

Denn unter dem Strich geht es den Handballern wie der FIS und so vielen Vereinen und Mannschaften so, wie es Tobias Wannenmacher, HCE-Jugendkoordinator, in dem Artikel am Samstag auf die Frage "Wie bewerten Sie die Hallensituation aus Sicht Ihres Vereins?", prägnant beantwortete: "Katastrophal."

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