Erlangen: „Mit Handwerk macht man Türen auf“

28.11.2016, 18:00 Uhr
Erlangen: „Mit Handwerk macht man Türen auf“

© Klaus-Dieter Schreiter

Die jungen Meister seien „das Fundament, auf das die Wirtschaft und das Handwerk aufbauen kann“, sagte Kreishandwerksmeister Siegfried Beck während der Feierstunde. Er kritisierte den „Akademisierungswahn“ und beklagte den fehlenden Nachwuchs. Dabei könnten Meister später uneingeschränkt ein Studium aufnehmen. „Mit Handwerk macht man Türen auf“.

Auch die Lokalpolitik streifte der Kreishandwerkmeister und sagte, er wünsche der Stadt viel Erfolg mit der Landesgartenschau und bei den Planungen für die Stadt-Umland-Bahn.

Die Festrede hielt wieder der Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken, Thomas Pirner. Die jungen Meisterinnen und Meister hätten „den höchsten Titel erreicht, den man im Handwerk erreichen kann“, stellte er fest. Meister seien „der Garant wirtschaftlicher Stärke auch für den Mittelstand“.

Der Meisterbrief und das duale Ausbildungssystem dürfe nicht von der EU angetastet werden. Was in der Zukunft geschehe, könne man allerdings nicht vorhersagen, ein Zukunftsforscher habe „den gleichen Stellenwert wie das Orakel von Delphi“.

In einer vom Geschäftsführer der Kreishandwerker, Wolfgang Mevenkamp, geleiteten kleinen Diskussionsrunde gaben Lokalpolitiker ihr Statement zur dualen Ausbildung ab. MdB Martina Stamm-Fibich sagte, in Berlin habe man ein deutliches Zeichen für die duale Ausbildung gesetzt, MdL Walter Nussel meinte sogar, ein Meister sei „so wichtig wie ein Professor“, und der stellvertretende Landrat Christian Pech formulierte „ein klares Ja“. Zudem betonte Bürgermeisterin Elisabeth Preuß die enge Kooperation mit dem Handwerk bei der Integration von Flüchtlingen.

Zur Übergabe der Meisterbriefe waren auch Bürgermeister aus den jeweiligen Heimatgemeinden der jungen Meister gekommen. Aus der Stadt Erlangen erhielten ihre Meisterbriefe Aidonidis Stavros (Elektrotechniker), Oliver Wessel (Installateur- und Heizungsbauer) und Tony Steigenberger (KFZ-Techniker). Aus dem Erlanger Landkreis haben ihre Meisterprüfungen bestanden der Installateur und Heizungsbauer Timoleon Triantafillos, der Landmaschinenmechaniker Frank Dürrbeck, der Maurer und Betonbauer Florian Weller (alle Adelsdorf), der Installateur und Heizungsbauer Patrick Mair (Aurachtal), die Installateur und Heizungsbauer Martin Jäger und Matthias Rail sowie der Schreiner Udo Hecker (alle Eckental), die Konditorin Doris Güttler (Hemhofen), der Installateur und Heizungsbauer Manuel Starklauf und der Maler und Lackierer Reiner Schäfer (beide Herzogenaurach), die Elektrotechniker Patrick Fischer (Heßdorf), Jan Spanner und Patrick Heichel (beide Höchstadt), der Fleischer Ludwig Strauß (Uttenreuth) und der KFZ-Techniker Friedemann Splitt (Weisendorf). Weitere zehn junge Meister aus dem Nürnberger Land erhielten ebenfalls ihre Meisterbriefe.

Außerdem wurden sieben Sieger im Landeswettbewerb des Deutschen Handwerks geehrt. Die Fahrzeuglackiererin Heidi Frank ist sogar Deutschlands Beste geworden. Alle erhielten Förderpreise von der Sparkasse Erlangen, die Vorstand Johannes von Hebel übergab.

Musikalisch umrahmt wurde die Meisterfeier vom Akkordeonorchester Hersbruck unter der Leitung von Evelyn Borchard. Ein Empfang im Foyer der Kleinen Stadthalle schloss sich an.

Keine Kommentare