Erlangen: Neuer Bus-Fahrplan sorgt für Unmut

20.1.2016, 06:00 Uhr
Erlangen: Neuer Bus-Fahrplan sorgt für Unmut

© Harald Sippel

Der Plan war, wie berichtet, die Linie 288 in die nahezu auf gleicher Strecke fahrenden Linien 280 und 290 aufgehen zu lassen. Die Linie 288 stellte den Betrieb am 13. Dezember 2015 ein. In Alterlangen herrscht seither etwas Unmut.

Denn die direkte Verbindung der Anwohner zwischen Schallershofer Straße und Neumühle zum Hauptbahnhof wurde mit der Linie 288 gekappt. "Die Alternative ab der Haltestelle Schulzentrum West, bei der mit den Linien 286 und 293 eine direkte Verbindung zum Hauptbahnhof besteht, ist nicht für alle Anwohner per Fuß zumutbar", sagt ein Alterlanger.

In Tennenlohe wurde die bisher in Böhmlach, Saidelsteig, Haselhofstraße haltende Linie 30 durch die neue Buslinie 290 ersetzt. Nach 23 Uhr fährt aber die Linie 290 nicht. In Tennenlohe herrscht seither etwas Unmut.

  "Die Probleme sind erkannt", sagt Nancy Güzel, bei den Stadtwerken für Fahrpläne zuständig. "Wir arbeiten an einer Lösung, auch wenn sich momentan nichts an den Linienführungen ändern kann". Die Klagen aus Alterlangen und Tennenlohe über fehlende Busverbindungen beschäftigen Nancy Güzel seit der Umstellung des Fahrplans vor knapp vier Wochen.

In Alterlangen fährt der Bus 288 unter der Woche, also zwischen Montag und Freitag, quasi im "Schuldienst" und bringt Schülerinnen und Schüler pünktlich zum Unterricht. Das Albert-Schweitzer-Gymnasium, Schulzentrum West oder die Technische Fakultät werden zwischen 6 und 8 Uhr jeweils drei Mal pro Stunde angefahren, nachmittags gilt das ebenfalls. "Die Linie 280 verkehrt nicht an Samstagen, Sonn- und Feiertagen", sagt Nancy Güzel.

Letzte Busfahrt um 22.56 Uhr

Die Linie 290 fährt zwar am Wochenende, allerdings ist unter der Woche um 22.56 Uhr für Busse vom Waldkrankenhaus aus kommend in Tennenlohe Schluss. Aus Nürnberg werden die Haltestellen in Tennenlohe auch später noch angefahren.

Es sei nie einfach, unter gewissen Vorgaben einen Fahrplan zu optimieren, so Nancy Güzel. Die Vorgabe sei im vergangenen Jahr gewesen, dass keine Mehrkosten bei dem Fahrplanwechsel entstehen dürften. Außerdem müssten die Fahrpläne auch mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) koordiniert werden.

Prinzipiell würden auch qualifizierte Busfahrer fehlen. Dies hänge mit dem jüngsten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst zusammen, der kaum noch Anreize für die „besten Busfahrer“ biete, in den ÖPNV zu wechseln. Auch gäbe es bei den Erlanger Stadtwerken nicht genügend Fahrzeuge, um problematische Linien zu verstärken.

"Alle Bus-Probleme in Alterlangen und Tennenlohe sind bekannt", wiederholt Nancy Güzel. "Es werden auch Änderungen kommen", verspricht sie. Doch unter den geschilderten Umständen könne dies eventuell bis Juni dauern.

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