Erlangen: Platz für Nahversorger ruft Zweifel und Skepsis hervor

7.10.2017, 06:05 Uhr
Erlangen: Platz für Nahversorger ruft Zweifel und Skepsis hervor

© Klaus-Dieter Schreiter

Das Areal westlich der S-Bahn-Station hat die Stadt gekauft und plant nun dort unter anderem, den lange geforderten Nahversorger unterzubringen. Der Erwerb der Flächen sei schwierig gewesen, sagte Oberbürgermeister Florian Janik. Darum sei er nun umso zufriedener, dass es doch noch gelungen ist. Es hätten sich auch bereits mehrere Interessenten bei der Stadt gemeldet, die sich dort mit einem Supermarkt niederlassen wollten. Das Areal scheint günstig, weil die Pendler, wenn sie aus der Bahn kommen, dort gleich ihre Besorgungen machen können. In einem früheren Gespräch mit den Erlanger Nachrichten hatte der Oberbürgermeister an jener Stelle auch eine Arztpraxis ins Spiel gebracht.

Die Stadtspitze hatte darum gehofft, dass diese Planung in Eltersdorf gut ankommt, zumal Bürger und Ortsbeirat schon lange eine Einkaufsmöglichkeit im Ort fordern. Doch das Projekt wurde während der Bürgerversammlung von einigen Teilnehmern niedergeredet. Als eine "Totgeburt" bezeichnete ein Mann das Projekt gar. Er meint, wenn die geplante Umgehungsstraße fertig sei, dann würde niemand mehr dorthin fahren. Außerdem würden die direkten Anwohner durch einen Laden stark belastet. Die Fläche neben der S-Bahn sei darum "kein guter Ort" für einen Nahversorger.

Erlangen: Platz für Nahversorger ruft Zweifel und Skepsis hervor

© Foto: Schreiter

Außerdem wird von einigen Bürgern vermutet, dass die Fläche ohnehin zu klein ist, weil dort auch noch Park and Ride-Parkplätze errichtet werden sollen. Stadtplaner Josef Weber argumentierte daraufhin, dass die große Nachfrage von Unternehmen zeige, dass der Platz attraktiv sei. Außerdem versuchte er klar zu machen, dass ein Pendlerparkplatz keinen Nahversorger verdrängen wird. Auch eine geeignete Zufahrt würde man "schon hinbekommen".

Doch die Zweifel bei etlichen diskussionsfreudigen Eltersdorfer konnte er nicht zerstreuen. Beinahe schon flehend wies der Oberbürgermeister darum immer wieder darauf hin: "Das ist eine Nahversorgung für Sie, für die Eltersdorfer Bürger". Man solle doch bitteschön nicht alles schwarz malen und nicht nur darüber diskutieren, was alles nicht gehe.

Eine Alternative für diese Fläche gebe es in Eltersdorf ohnehin nicht. Das Gelände der ehemaligen Firma Günther an der Weinstraße, das Bürger ins Gespräch brachten, wolle der Eigentümer dafür nicht hergeben. "Wenn wir darauf warten, dann hat Eltersdorf lange Zeit keinen Nahversorger".

Janik machte klar, dass die Planungen für das Areal neben dem S-Bahn-Halt fortgesetzt und die Ergebnisse dann in den Ortsbeirat eingebracht werden.

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