Erlangen: Regnitzbrücke hat gravierende Mängel

16.4.2015, 05:58 Uhr
Erlangen: Regnitzbrücke hat gravierende Mängel

© Foto: Harald Sippel

Dass das Bevorstehende kein Grund zum Jubeln ist, wurde reihum sehr deutlich. Aber was muss, das muss: „Wenn jetzt nichts getan wird, wäre die Konsequenz, dass die Brücken gesperrt werden. Und das wäre die deutlich schlechtere Lösung“, machte OB Florian Janik den Mitgliedern des Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschusses klar.

Die Brücken haben ihre besten Jahre hinter sich und weisen inzwischen derartige Mängel auf, das kein weiterer Aufschub mehr geduldet werden kann. Der Neubau der Regnitzbrücke war bereits in den letzten Jahren oftmals Thema. Zuletzt hatte das Staatliche Bauamt Nürnberg die Erneuerung der Brücke für 2015 ins Auge gefasst. Doch die Stadt Erlangen winkte ab und sagte „Nein“, da in diesem Jahr schon der zweite Teil der Brückenbau-Aktion auf der A 3 läuft – die EN berichteten – und der Herzogenauracher Damm währenddessen so dringend wie zwingend als Verkehrsverbindung benötigt wird.

Arbeiten ab dem Frühjahr 2016

Aufgrund der langen Mängelliste muss die Brücke über die Regnitz jetzt komplett erneuert werden. Ein dickes Bündel an Maßnahmen steht auch bei der Kanalbrücke an — unter anderem wird dort die Standsicherheit und Tragfähigkeit auf Vordermann gebracht, die Pfeiler verstärkt, verschlissene Schutzeinrichtungen und defekte Lager ausgewechselt und anderes mehr. Die „dringende Realisierung dieser beiden Maßnahmen“ will das Bauamt in Nürnberg in 2016 durchziehen — und zwar gleichzeitig. Die Arbeiten sollen etwa acht Monate dauern und werden sich von Frühjahr bis Herbst 2016 strecken. Hand in Hand damit geht eine Vollsperrung für den Verkehr im Bereich der Regnitzbrücke und der Bau eines Behelfsübergangs für Fußgänger und Radfahrer. Nach derzeitigem Stand der Dinge wird wohl der Büchenbacher Damm späterhin als Umleitungsstrecke dienen müssen.

Andere Baumaßnahmen müssen warten

Apropos Büchenbacher Damm: Jene Bauarbeiten haben zur Folge, dass die für 2016 geplante Sanierung des Büchenbacher Damms nun auf 2017 verschoben werden muss. Ein weiteres Hintanstellen dieser Arbeiten scheint allerdings nicht ratsam. Die Verwaltung rät jedenfalls dringend davon ab. Denn der ohnehin schon „kritische und verkehrsgefährdende Fahrbahnzustand“ werde nur noch schlechter. Aufgrund des „ungenügenden Fahrbahnaufbaus“ und wegen der „sehr hohen Verkehrsbelastungen“ entstehen kurzfristig immer mehr Straßenschäden — trotz der laufenden Ausbesserungsarbeiten.

Während der Sanierung des Büchenbacher Damms soll schließlich stets eine Fahrbahn je Richtung zur Verfügung stehen, so dass der Verkehr hier einspurig sowie auch über die A 3 und den Herzogenauracher Damm abfließen kann, wie es hieß.

Die Stadtverwaltung hält die zeitliche Abwicklung der beiden Baumaßnahmen in 2016 und 2017 für „sinnvoll und dringend erforderlich“, so das Resümee.

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