Erlangen: Rückkehr in die Kirche

23.1.2018, 15:00 Uhr
Erlangen: Rückkehr in die Kirche

© ROG

Neun Monate lang gab es keinen Gottesdienst in der kleinen russisch-orthodoxen Kirche an der Stintzingstraße 20, die, etwas zurückgesetzt, neben einem Autohaus zu finden ist. Das 1960 aus einer Steinbaracke hervorgegangene bescheidene Gotteshaus erfuhr inzwischen mittels eines Anbaus an seiner Ostseite eine bedeutende Vergrößerung.

Erlangen: Rückkehr in die Kirche

© Peter Millian

Jetzt freuen sich mit dem Initiator des Ausbaus, dem Priester der Gemeinde Anatolji Akulinichev, und dem Ältesten der Gemeinde, Anatoly Beldy, auch alle übrigen Gläubigen, dass sie hier wieder Gottesdienst feiern können. Weit zurück liegt die Zeit, in der die Gemeinde in einem Holzbarackenraum auf dem Gelände eines Flüchtlingslagers in der Nähe des heutigen Standorts zum Gottesdienst zusammenkam.

Als Gottesdienstraum der russisch-orthodoxen "Dreifaltigkeitskirche Erlangen" dient nunmehr der neue steinerne Anbau. Wie am bisherigen Ort, dem jetzigen Vorraum, und wie in allen orthodoxen Kirchen trennt die dreitürige Bilderwand (Ikonostase) den Gemeinde- vom Altarraum. Dem ersten, vom Kirchenchor unterstützten Gottesdienst im neuen Gebäude ging die feierliche Weihe voraus, die der Priester, Vater Anatolij, vollzog. Dabei wurden die Wände des erweiterten Gotteshauses mit Weihwasser besprengt. Die Gemeinde erlebte vorerst die sogenannte "kleine" Einweihung. Denn eine nochmalige "große" Weihezeremonie wird nach der noch ausstehenden Ausmalung von Freiflächen mit religiösen Bezügen zu einem noch nicht festgelegten Zeitpunkt stattfinden. Diese wird der Erzbischof von Berlin und Deutschland zelebrieren. Der Erzbischof besuchte die damals noch kleinere Kirche bereits im Sommer 2016 anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der 1946 gegründeten Gemeinde. Er unterstützte auch die Vergrößerungspläne. Bei seinem nächsten Besuch werden drei golden glänzende, aus Titan gefertigte "Zwiebeltürme" vom Dach grüßen, ein großer und zwei kleinere. Die Anzahl (drei) entspricht der "Dreifaltigkeitskirche". Diese goldfarbenen Kuppeln mit dem abschließenden Kreuz machte der Metropolit Onufrij von Kiew und der ganzen Ukraine der Erlanger Gemeinde zum Geschenk. Alle drei Kuppeln kamen bereits gut in der Stintzingstraße an, bleiben aber vorläufig noch "unten" stehen.

In dem gerade erweiterten Kirchenbau konnte die Gemeinde am 19. Januar bereits einen der wichtigsten Feiertage im orthodoxen Kirchenjahr begehen. Der sakramentale Gottesdienst zum Gedenken der Taufe Jesu durch Johannes ist mit dem Ritus der Großen Wasserweihe verbunden.

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