Erlangen: Schlemmen unterm Neustädter Kirchturm

7.5.2015, 09:00 Uhr
Erlangen: Schlemmen unterm Neustädter Kirchturm

© Harald Sippel

„Wir brauchen die Basis“, sagt Otto Fößel. In Braunschweig zum Beispiel lockt der Bürgerbrunch bis zu 30 000 Leute zum gemeinsamen Feiern, in Gütersloh hat sich der 58-jährige ehemalige Unternehmer umgesehen und in Münster. In vielen Städten sind die Bürgertreffen inzwischen erfolgreich und die Bürgerstiftungen haben dabei auch neue Sponsoren für ihre guten Zwecke entdeckt.

Zwar ist die Bürgerstiftung in Erlangen etwa bei der „Rädli“ oder der Waldweihnacht mit Infoständen präsent — „bis jetzt war aber nichts Nachhaltiges dabei“, sagt Fößel. Das soll sich mit dem ersten Bürgerbrunch am 14. Juni ändern.

Rund 100 Biertische sollen auf dem Neustädter Kirchenplatz aufgestellt werden, die Musik soll auf einer Bühne spielen und auch die Bürgerstiftung stellt sich in einem Zelt vor. Doch das eigentliche Erlebnis sei es im Familienkreis oder mit Freunden oder mit Kollegen im Freien gemeinsam einen schönen Tag zu verbringen, sagt Fößel. „Es wird aber keine Bratwurstbuden geben.“

Online können sich Interessierte unter http://projekte-buergerstiftung-erlangen.de für 45 Euro einen Tisch und zwei Bänke reservieren. Zwischen acht und zehn Menschen finden dort Platz. Auf dem Tisch werden frische Brötchen stehen, den ganzen Rest müssen sich die Besucher selbst mitbringen. „Kerzenleuchter wären auch nicht schlecht“, so Fößel. Essen gehört natürlich auch dazu und „gute Laune“. Die drei schönsten Tische will die Bürgerstiftung prämieren.

Überhaupt soll sich die Bürgerstiftung in Zukunft besser ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen, wünscht sich Fößel. So soll zum Beispiel eine Notfallkasse eingerichtet werden, um sofort helfen zu können. Bisher war die Bürgerstiftung Erlangen nahezu ausschließlich als Geldgeber für verschiedene soziale Projekte in Erscheinung getreten. Sollte sich der Bürgerbrunch in den nächsten Jahr etablieren, stellt sich Otto Fößel vor, „könnte man ja damit auch auf den Schlossplatz umsiedeln.“

Fößel möchte die Bürgerstiftung auf jeden Fall näher zu den Bürgern bringen. „Wir könnten zum Beispiel unsere finanziellen Mittel auch selbst nutzen und etwa ein Kinderhaus bauen und unterhalten“, denkt der 58-Jährige in die Zukunft. Das wäre dann allerdings wirklich „eine große Nummer.“

Der Bürgerbrunch am 14. Juni findet bei jedem Wetter statt. Die Bürgerstiftung hat aber sicherheitshalber schon jetzt „gutes Wetter bestellt“, sagt Fößel.

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