Erlangen spart mit Regenrückhalte-Projekt viel Geld

21.11.2017, 17:00 Uhr
Erlangen spart mit Regenrückhalte-Projekt viel Geld

© Harald Sippel

Die Vorbereitungen zu dieser Baustelle haben bereits für Aufsehen bei der Bevölkerung gesorgt. Entlang der Nürnberger Straße sind auf vielen Metern Absperrungen aufgebaut, und nun rollen auch die Bagger. Sogar Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik musste bereits aufgeschreckten Bürgern Auskunft über die gerade begonnenen Arbeiten geben. Doch diese dürfte beruhigend ausgefallen sein: "In der Südstadt ist das Kanalnetz alt und nicht mehr ausreichend. Deshalb wird das Netz ausgebaut."

Umgesetzt werden hier längst erlassene "wasserrechtliche" Auflagen — mit der bevorstehenden Nachverdichtung in diesem Stadtteil haben die Baumaßnahmen also erst einmal nichts zu tun. Das aufwendige Projekt zur Entlastung des Kanals steht schon seit etlichen Jahren auf der städtischen "To-do-Liste".

Rohre statt Becken

Verändert hat sich nun lediglich die Art der Ausführung. Ursprünglich war ein unterirdisches, quadratisches Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 4400 Kubikmetern geplant. Die ausführende Firma verfügt nun aber über die Möglichkeit, eine wesentlich billigere Variante in Kanalform zu bauen. Statt in eineinhalb Jahren werden entlang der Nürnberger Straße in den kommenden sechs bis sieben Monaten Rohre parallel zur Nürnberger Straße verlegt. Die Kosten sinken dadurch um 2,2 Millionen auf angepeilte 4,2 Millionen Euro.

"Ein weiterer Vorteil bei diesem schonenden Verfahren ist die geringe Belastung für die Anlieger durch ein patentiertes Verfahren. Die Baufirma hebt die Gruben bereits in Form des Rohres aus. Dies vereinfacht die Abläufe," erklärt Wolfgang Fuchs, Werk-Leiter beim Entwässerungsbetrieb der Stadt. Auch der Verkehr auf der Nürnberger Straße soll so — abgesehen von kurzzeitigen Sperrungen der Stichstraßen in die Wohngebiete — lediglich gering beeinflusst werden. Im Vorfeld wurde zudem mit dem Planungsbüro der Stadtumlandbahn der Kanal-Verlauf durchgesprochen, damit dieser nicht irgendwann den Trassenbau behindert.

Übrigens: Die Rohre für den Regenrückhaltekanal haben einen Innendurchmesser von 3,7 Meter, sind jeweils 2,7 Meter lang und werden ohne Kran-Einsatz durch zwei Bagger Stück für Stück in die Grube gesetzt.

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