Erlangen: Spatenstich für inklusives Wohnheim

18.1.2017, 12:00 Uhr
Erlangen: Spatenstich für inklusives Wohnheim

© Harald Sippel

Zuvor waren viele Lösungen am Standort geprüft worden, unter anderem eine Sanierung des bestehenden Gebäudes, die sich aber als unwirtschaftlich erwies. Dabei waren die Bewohner, ihre Angehörigen, Betreuer und die Mitarbeitenden zum Beispiel durch Workshops immer eingebunden.

Dank der konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligter entsteht nun bis 2021 ein großzügiges Gebäude, das die Voraussetzungen schafft für Begegnungen zwischen Menschen. Dabei gilt das Prinzip „Alles kann – nichts muss“, wie der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Neuendettelsau, Rektor Mathias Hartmann unterstrich. In dem Wohnheim, in das 14,7 Millionen Euro investiert werden, werden 24 Menschen mit Behinderung und 77 Studenten leben.

Das Wohnheim für Menschen mit Behinderung ist in sechs Wohnungen für jeweils vier Bewohner gegliedert. In diesen Wohnungen, die individuell gestaltet werden können, gibt es Einzelzimmer und eine Küche, so dass sich eine auf Dauer angelegte Wohngemeinschaft entfalten kann. Darüber hinaus gibt es einen Gemeinschaftsraum und ein geschütztes Außengelände. Geräumige Studentenapartments oder Wohnungen und Zonen der Begegnung, ein Saal für Feste und Veranstaltungen mit Anschluss an das Außengelände bieten Raum für Studium und studentisches Leben.

Die Lage im Herzen Erlangens und die sehr gute öffentliche Verkehrsanbindung erlauben es den Studierenden, mit einem Fahrrad zurechtzukommen. Notfalls steht im Gebäude aber auch eine Tiefgarage mit ausreichend Stellplätzen zur Verfügung. Ziel ist es, das Gebäude so zu organisieren, dass auch bei Verwaltungsangelegenheiten Schnittstellen entstehen, die Kontakte und Begegnungen mit sich bringen. „Mit Impulsen und Projekten, die sowohl von studentischer Seite als auch von Mitarbeitenden und Bewohnern des Wohnheims ausgehen können, wollen wir Gemeinschaft anregen, Verständnis füreinander wecken und – wenn uns das gelingt – Beziehungen gründen, die weiter reichen als die Dauer eines Studiums“, sagte Hartmann.

Nach der musikalischen Einstimmung durch die Band „werkstatt allstars“ begrüßte Abteilungsdirektor Jürgen Zenker die Besucher. Die Bedeutung des Vorhabens wurde auch durch Innenminister Joachim Herrmann unterstrichen. „Das wesentliche Merkmal von Inklusion liegt darin, dass sie gerade dort geschehen soll, wo sich alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, unmittelbar und vorbehaltlos begegnen“, sagte er.

Keine Kommentare