Erlangen: Spielend vom Lesemuffel zum Lesemillionär

18.4.2018, 14:00 Uhr
Erlangen: Spielend vom Lesemuffel zum Lesemillionär

© Harald Sippel

Lesen ist essentiell wichtig, findet Armin Pongs. Der Autor, der am Chiemsee lebt, arbeitet aus Überzeugung als Vermittler dieser Kulturfertigkeit. Lesen ist die Voraussetzung für Vieles – für Bildung, Aufklärung, demokratische Prozesse. "Sprach- und Leseförderung ist sehr wichtig", sagt dementsprechend auch Rektorin Maria Hertel.

Sie verweist darauf, dass die Mönau-Grundschule einen Migrationsanteil von 70 Prozent hat. Die "Migrationskinder" sprechen Arabisch, Russisch, Italienisch, die Sprachen der Balkanstaaten – und Deutsch. Hohen Förderbedarf gibt es aber nicht nur bei ihnen, sondern auch bei deutschstämmigen Kindern.

Sprachförderung ist also massiv vonnöten und wird auch über den üblichen Unterricht hinaus durchgeführt. Zum Beispiel mit Theater-Arbeitsgruppen. Zusammen mit den Chören wurden bereits ganze Musicals auf die Beine gestellt — die Mönauschule ist zertifizierte "musikalische Grundschule". Doch um zu singen und die Texte dafür zu lernen, mussten die Kinder diese zunächst lesen und verstehen. "Diese Art der Spracherfahrung gräbt sich ein", sagt Hertel.

Ebenso wie alles, bei dem die Kinder verantwortungsvoll mitwirken können — sei es als Lesepaten, als Berater für Jüngere bei der Ausleihe der Schulbücherei oder als Vorleser im Kindergarten.

Spaß gemacht hat ihnen die Lese- und Schreibwerkstatt, die Armin Pongs 2017 an der Schule durchführte. "Auch bei der Sprachproduktion geht es immer um die Idee: Lesen bringt’s", sagt Maria Hertel. "Es ist wichtig, dass wir hier viele Situationen schaffen, denn für manche Kinder ist dies zuhause nicht erlebbar." Eine eigene Geschichte zu erfinden, fanden alle Kinder toll, sie dann aufzuschreiben schon weniger.

"Der Autor hat erzählt, wie er das macht, wenn er eine Idee zu Papier bringt — und dass so etwas auch für Erwachsene anstrengend ist", berichtet Hertel. Im Konzert, ermöglicht durch den Lions Club, wurden die Kinder jetzt noch mal angespornt: "Wer immer fleißig schmökert, wird Lesemillionär."

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